Erneut Ministerrunde zur Corona-Krise - Backhaus soll berichten

Die Bewegungsräume der Menschen sind eingeschränkt, die Kliniken
vorbereitet, die Hilfspakete für die Wirtschaft auf den Weg gebracht.
Die Corona-Krise bestimmt aber auch weiterhin maßgeblich das
politische Alltagsgeschäft.

Schwerin (dpa/mv) - Die Corona-Krise hält die Landesregierung
Mecklenburg-Vorpommerns weiterhin in Atem. Für Donnerstag hat
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) eine weitere
Telefonkonferenz des Kabinetts anberaumt. Nach Angaben der
Staatskanzlei soll es dabei erneut auch um die Gesundheitsvorsorge
und die Eindämmung der Pandemie gehen.

Zur schnelleren Unterscheidung von Corona- und herkömmlichen
Grippe-Infektionen hatte Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) den
Aufbau von landesweit vier Fieberzentren angekündigt. Dort soll
entschieden werden, ob bei Beschwerden Tests auf Covid-19 nötig sind.
Zusätzlich zu den bislang 15 Abstrichzentren in Landkreisen und
kreisfreien Städten sollen von Donnerstag an im Kreis
Vorpommern-Greifswald zwei mobile Abstrich-Zentren ihre Arbeit
aufnehmen. Die Teams aus medizinischem Fachpersonal würden mit Bussen
festgelegte und mit den Kommunen abgestimmte Orte anfahren, hieß es.

In der Schaltkonferenz am Vormittag solle zudem Agrarminister Till
Backhaus (SPD) seine Kabinettskollegen über die Situation in der
Land- und Ernährungsgüterwirtschaft unterrichten. Zum einen sorgen
sich die Bauern, dass die Quarantänebestimmungen die Versorgung der
Tiere oder die Frühjahrsbestellung beeinträchtigen könnten. Zum
anderen hatten Hamsterkäufe und die Zwangsschließung von Restaurants
die Nachfrage nach Lebensmitteln im Handel zuletzt drastisch steigen
lassen.

Unterdessen zeigte sich, dass der Bedarf an finanzieller Soforthilfe
für existenzbedrohte Firmen im Land groß ist. Schon am Mittwoch, ein
Tag nach der Verabschiedung des milliardenschweren Hilfsfonds durch
das Kabinett, gingen laut Wirtschaftsministerium mehr als 3000
Anträge beim Landesförderinstitut ein. Die Landesregierung hatte als
Reaktion auf die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie
ein 1,1 Milliarden Euro umfassendes Hilfspaket geschnürt, um Firmen
über die nächsten Monate hinwegzuretten.

Der Ältestenrat des Landtags entschied am Mittwoch, die für den 1.
April geplante Sitzung trotz des fortwährenden Versammlungsverbots
wegen der Krise abzuhalten. Dann soll auch der Nachtragshaushalt
beschlossen werden. Das Land will Kredite über 700 Millionen Euro
aufnehmen, um den Unternehmen zu helfen, kurzfristige finanzielle
Engpässe zu überwinden.

Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen mit dem neuartigen
Coronavirus erreichte in Mecklenburg-Vorpommern bis
Mittwochnachmittag 245 Fälle. Nach Angaben des Landesamts für
Gesundheit und Soziales (Lagus) in Rostock waren dies 26 mehr als am
Dienstag. 15 Patienten mussten oder müssen noch im Krankenhaus
behandelt werden, drei davon auf einer Intensivstation. Insgesamt
seien im Nordosten bislang über 11 000 Tests analysiert worden.