Auch Mittelstand fordert in Corona-Krise «Exit-Strategie»

Berlin (dpa) - Der Mittelstand hat in der Corona-Krise eine
«Exit-Strategie» gefordert. Der Präsident des Bundesverbands
mittelständische Wirtschaft, Mario Ohoven, sagte der Deutschen
Presse-Agentur, die Bundesregierung müsse zeitnah eine solche
Strategie für ein schnelles Durchstarten der Unternehmen nach der
Corona-Krise entwickeln. «Dazu muss jetzt vor allem die
Arbeitsfähigkeit der mittelständischen Unternehmen gesichert werden.
Ansonsten drohen nachhaltige Wohlstandsverluste. Wir reden hier von
wenigen Wochen, nicht von Monaten.»

Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, mussten viele
Geschäfte dichtmachen, Fabriken stoppten ihre Produktion. Dazu kommen
einschneidende Beschränkungen im öffentlichen Leben. Erwartet wird
inzwischen eine tiefe Rezession in Deutschland.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte gesagt, er wolle ein
Konzept für einen Weg aus den massiven Alltagseinschränkungen wegen
der Corona-Krise erarbeiten. «Die Frage, wie wir diesen Krisenmodus
wieder verlassen, wird jeden Tag wichtiger», sagte der CDU-Politiker
der Wochenzeitung «Die Zeit». Es gehe darum, öffentliches Leben in
Zeiten der Epidemie wieder möglich zu machen. «Bis spätestens Ostern

will ich darauf eine gute Antwort geben können.» Dabei müsse auch
über neue Lösungswege nachgedacht werden.

Spahn erläuterte: «Ich denke an Beschleunigen und Bremsen, an eine
sorgfältige Balance zwischen Eigenverantwortung und staatlicher
Kontrolle.» Das Virus sei da, und es werde bleiben. «Vielleicht
müssen wir uns darauf einstellen, dass es über Wochen bestimmte
Ausgangsbeschränkungen immer mal wieder und zeitlich begrenzt geben
wird, je nachdem, wie sich das Virus regional ausbreitet.»

Unionsfraktionsvize Carsten Linnemann (CDU) hatte ein Ende der
wirtschaftlichen Auszeit nach Ostern gefordert. «Für die gesamte
Volkswirtschaft und unseren Staat wird der Schaden nachhaltig und
über Jahrzehnte nicht kompensierbar sein, wenn wir nicht spätestens
nach Ostern die Wirtschaft wieder schrittweise hochfahren», hatte
Linnemann der «Bild»-Zeitung (Mittwoch) gesagt. Für manche
Unternehmen sei jetzt schon die Grenze erreicht. Die Zeit bis dahin
müsse genutzt werden, um das Virus einzudämmen und das
Gesundheitssystem für die Epidemie zu präparieren.