Ministerin informiert über Stand in Corona-Krise

Die Corona-Krise überlagert weiter alles andere. Am Donnerstag wird
das Gesundheitsministerium über den Stand der Ausbreitung des Virus
informieren und darüber, wie sich die Kliniken für das Bevorstehende
wappnen.

Mainz (dpa/lrs) - Über den Stand der Ausbreitung des Coronavirus und
Vorbereitungen der Krankenhäuser angesichts vermutlich weiter
steigender Patientenzahlen will das Gesundheitsministerium in Mainz
am Donnerstag informieren. Berichten möchte Ministerin Sabine
Bätzing-Lichtenthäler (SPD) ab 14.00 Uhr auch über
Schwerpunktkrankenhäuser im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus
Sars-CoV-2, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann.

Die Zahl der in Rheinland-Pfalz mit dem neuen Coronavirus infizierten
Menschen war am Mittwoch auf 1637 gestiegen, 157 mehr als am Vortag.
Bislang sind im Land sechs Menschen an der durch das Coronavirus
verursachten Krankheit Covid-19 gestorben. Aktuell gibt es dem
Ministerium zufolge rund 1400 Intensivbetten im Land, davon rund 1000
mit einer Beatmungsmöglichkeit für Patienten.

Weil mit noch mehr Patienten gerechnet wird, soll die Zahl der
Intensivbetten in Rheinland-Pfalz auf 2800 verdoppelt werden, die
Zahl der Beatmungsplätze solle um die Hälfte auf 1500 erhöht werden.

Gleichzeitig betonte das Ministerium, dass alle Erkrankten gut
versorgt werden könnten. Es brauche aber zusätzliches Personal und
die entsprechende technische Ausstattung. Schulungen von zusätzlich
benötigten Pflegekräften liefen bereits.

Parallel dazu laufen im politischen Mainz weiter die Vorbereitungen
für die Sondersitzung des Landtags am Freitag. Dabei soll unter
anderem ein milliardenschwerer Nachtragshaushalt verabschiedet
werden. Mit ihm sollen die Mehrausgaben im Gesundheitswesen und
Finanzhilfen für die Wirtschaft gestemmt werden. Am Mittwoch
verständigte sich der Ältestenrat des Landtags auf das Programm der
Sitzung und Schutzmaßnahmen für die Abgeordneten.

Es soll unter anderem nur ein verkleinertes, aber dennoch
beschlussfähiges Plenum im Saal sein. Zudem soll zwischen den Plätzen
der Abgeordneten deutlich mehr Abstand gewahrt werden als sonst,
möglichst sollen zwischen Abgeordneten jeweils zwei Plätze frei
bleiben, wie Landtagspräsident Hendrik Hering (SPD) der Deutschen
Presse-Agentur in Mainz sagte. Teils würden Abgeordnete auch auf den
Zuschauertribünen Platz nehmen - ein Novum.

Voraussichtlich nehmen Hering zufolge knapp 60 der 101 Abgeordneten
an der Sitzung teil. Welche Parlamentarier das sind, obliege den
Fraktionen. Es solle darauf geachtet werden, dass Personen aus
Risikogruppen fernbleiben könnten. Es werde Desinfektionsmittel
bereitgestellt, die Parlamentarier sollen durch getrennte Eingänge in
den Plenarsaal kommen, um direkte Kontakte zu minimieren. «Wir tun,
was wir tun können», sagte Hering.

Der Parlamentspräsident lobte die Zusammenarbeit mit den Fraktionen
im Vorfeld der Sondersitzung als «hoch konstruktiv». Es habe schnelle
Einigkeit in den wichtigen Punkten geherrscht - alle hätten dazu
beigetragen, dass das Parlament handlungsfähig bleibe. Der
Ältestenrat des Landtages habe sich mit der Regierung auch darauf
verständigt, dass letztere jeden Mittwoch in einer Videokonferenz
über den aktuellen Stand in der Corona-Krise informiere.

Außerdem sollten die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass
auch Ausschüsse künftig im Online-Betrieb arbeiten könnten. Schon in

der kommenden Woche könnten die ersten virtuellen Sitzungen
stattfinden, sagte Hering. Wie mit der geplanten Plenumswoche Ende
April umgegangen werde, sei noch nicht absehbar. «Man muss jetzt sehr
stark auf Sicht fahren.»