Kontrollen auf Corona-Infektionen am Flughafen nur bei Verdacht

Menschenansammlungen sind derzeit untersagt, doch am größten
deutschen Flughafen gibt es noch immer Starts und Landungen.
Durchsagen und Markierungen am Boden sollen Infektionen verhindern.
Bei ankommenden Reisenden setzen die Behörden auf Selbstauskunft.

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Eine lückenlose Kontrolle von Passagieren
am Frankfurter Flughafen auf Corona-Infektionen ist nach Auskunft des
Gesundheitsamts weder möglich noch sinnvoll. Teilweise kämen die
Einreisenden aus Ländern, in denen es viel weniger Erkrankte als in
Deutschland gebe, sagte Udo Götsch vom Frankfurter Gesundheitsamt.
Die Pandemie sei bundesweit in eine Phase eingetreten, in der das
Virus innerhalb des Landes weitergegeben und nicht mehr von außen
hinein getragen werde. Kontrollen und Untersuchungen gebe es, wenn
Verdachts- oder Krankheitsfälle gemeldet würden.

Bei Hinweisen, dass beispielsweise Passagiere von einem betroffenen
Kreuzfahrtschiff an Bord eines Flugzeugs seien, gingen die
Mitarbeiter des Gesundheitsamts in die Maschine und fragten, ob
jemand erkrankt sei. Passagiere aus Risikogebieten müssten
Aussteigekarten ausfüllen mit Angaben zu ihrem Gesundheitszustand,
Kontaktpersonen sowie Kontaktdaten. Ausgeben müssten diese die
Fluggesellschaften.

Ansonsten seien die Piloten gefragt, Verdachtsfälle zu melden.
Erkrankte Passagiere würden ins Krankenhaus gebracht, etwa die
Uni-Klinik Frankfurt. Die Stadt Frankfurt erklärte, man folge damit
Regeln, die für sogenannte IGV-Flughäfen international festgelegt
sind (Internationale Gesundheitsvorschriften).

Derzeit herrschen wegen der Pandemie Einreisebeschränkungen. Wer
deutsche Nationalität, einen Wohnsitz in Deutschland oder eine
Aufenthaltserlaubnis habe, dürfe dennoch einreisen, sagte der
Sprecher der Bundespolizei am Flughafen, Reza Ahmari. EU-Bürger sowie
Bürger anderer europäischer Länder wie der Schweiz oder
Großbritannien dürften einreisen, wenn sie auf der Durchreise nach
Hause seien. Wegen der Einreisebeschränkungen nehmen die
Passagierzahlen am größten deutschen Flughafen weiter ab.

Zuletzt hatte es Kritik an mangelnder Information und unzureichenden
Abstandsregelungen in den Terminals gegeben. Betreiber Fraport
verwies auf mehrere Maßnahmen, die nun umgesetzt seien. «Alle fünf
Minuten wird per Terminaldurchsagen mehrsprachig auf die
einzuhaltenden Abstandsregeln hingewiesen. Darüber hinaus sind
Verhaltenshinweisen über Poster und über digitale Bildschirme in den
Terminals sichtbar», erklärte das Unternehmen.

Bei den Sicherheitskontrollen, am Check-In, den Busankünften und den
Grenzkontrollen seien Bodenmarkierungen angebracht worden, um für
genügend Abstand zu sorgen. Busse würden nur noch zu einem Drittel
besetzt, zudem sollen die Fahrgäste nur in kleinen Gruppen
aussteigen. «Wir setzen alle Empfehlungen der zuständigen
Gesundheitsbehörden um», erklärte Fraport.