Minister fordert vorläufige Schließung des iranischen Parlaments 

Teheran (dpa) - Der Gesundheitsminister des von der Coronavirus-Krise
besonders hart getroffenen Iran, Saeid Namaki, hat eine vorläufige
Schließung des iranischen Parlaments gefordert. «Ich bitte sie, für
mindestens zwei Wochen die Sitzungen im Parlament abzusagen», wandte
sich Namaki am Mittwoch in einem Schreiben an Parlamentspräsident Ali
Laridschani. Dies stehe im Einklang mit dem im Ministerium
verabschiedeten Plan für die Reduzierung sozialer Kontakte. Die
Sitzungen könnten durch Videoschaltungen ersetzt werden, schrieb der
Minister am Mittwoch, wie die Nachrichtenagentur Fars meldete.

Die Zahl der Corona-Toten stieg in dem Land mit über 80 Millionen
Einwohnern bis Mittwoch auf mehr als 2000, über 27 000 Menschen waren
als mit dem Covid-19-Erreger, dem Sars-CoV-2-Virus, infiziert
registriert.

Nach offiziellen Angaben hat die Coronavirus-Krise auch ohne
Ausgangssperre bereits 70 Prozent der durch US-Sanktionen ohnehin
geschwächten iranischen Wirtschaft lahmgelegt. Über 2,6 Millionen
Arbeitsplätze sollen von der Krise betroffen sein. Die Regierung will
die Wirtschaft nun mit Steuererleichterungen und zinsgünstigen
Krediten unterstützen.