Sachsen-Anhalt stellt Hilfspaket für Unternehmen in Coronakrise vor

Magdeburg (dpa/sa) - Sachsen-Anhalts Landesregierung will am
Donnerstag (12.00 Uhr) ein erstes Hilfspaket für Unternehmen und
Selbstständige zur Abfederung der Coronakrise vorstellen. Dabei werde
es unter anderem um Soforthilfen gehen, die sowohl Zuschüsse als auch
Darlehen vorsehen, sagte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums.
Zuvor hatten sich am Mittwochnachmittag nach längeren Verhandlungen
Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD) und Finanzminister
Michael Richter (CDU) auf die letzten Details geeinigt. Die
Ergebnisse wollen sie gemeinsam mit Ministerpräsident Reiner Haseloff
(CDU) in Magdeburg vorstellen.

Haseloff hatte bereits angekündigt, dass die Hilfe schnell greifen
soll. Seinen Angaben zufolge sollen ab Montag (30. März)
entsprechende Formulare online abrufbar sein. Zudem sollen die
Programme des Landes die milliardenschweren Hilfen des Bundes
flankieren und ergänzen. Der Bundestag hatte am Mittwoch ein großes
Hilfspaket für Unternehmen, Krankenhäuser und Bürger auf den Weg
gebracht und erlaubt, dass der Bund dafür 156 Milliarden Euro neue
Schulden aufnimmt.

Dieser Schritt steht in Sachsen-Anhalt noch aus: Nächste Woche soll
der Landtag außerplanmäßig an zwei Tagen zusammenkommen, um den
gerade erst verabschiedeten Doppelhaushalt 2020/2021 um eine halbe
Milliarde Euro aufzustocken. Welchen Anteil an dieser Summe die
Wirtschaft bekommen soll, blieb am Mittwoch offen.

Wirtschaftsverbände und Kammern forderten in den vergangenen Tagen
wiederholt, dass die Hilfen möglichst schnell fließen müssen. Als
Grund nannten sie weiter laufende Kosten wie Miete oder Versicherung.
Viele Gewerbetreibende müssen auf Verordnung des Landes seit mehr als
einer Woche ihre Geschäfte geschlossen halten oder sind zumindest
eingeschränkt - mit entsprechenden negativen Folgen für ihre Umsätze.