Telefonberatungsangebote in der Corona-Krise

Erfurt/Meiningen (dpa/th) - Die zur Eindämmung des Coronavirus nötige
Isolierung hat auch in Thüringen Auswirkungen auf psychologische und
seelsorgerliche Beratungsangebote. Um etwa gerade häuslicher Gewalt
entgegenzuwirken, hat die Bewährungs- und Straffälligenhilfe (BSH)
Thüringen Telefon- und Onlineberatungsangebote eingerichtet.
Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen wegen des Virus brächten eine
Reihe an Risikofaktoren für Gewalt in Partnerschaften und in Familien
mit sich, teilte der Verein am Mittwoch mit.

Beratungsstellen in Erfurt, Gera, Mühlhausen und Suhl seien derzeit
für Besucher geschlossen. Das Team sei nun aber von Montag bis
Freitag jeweils von 16.00 bis 20.00 Uhr über die Telefonnummer +49
361 219 23 529 und zudem über die E-Mail-Adresse
meiningen@orange-thueringen.de zu erreichen.

«Die angespannte unklare Situation, fehlende Perspektiven,
finanzielle Unsicherheit sowie Ängste verschiedener Art, aber auch
die Mehrfachbelastung im Home-Office mit gleichzeitiger
Kinderbetreuung, Einschränkungen von sozialen Kontakten und fehlenden
Freizeitmöglichkeiten können zu einem gesteigerten
Aggressionspotential führen», hieß es. Das Angebot ziele darauf ab,
Gewalt in Beziehungen zu verhindern und richte sich etwa an Männer,
die fürchten, Partnerinnen zu attackieren. In den Beratungsgesprächen
könnten etwa Strategien zur Konfliktlösung erarbeitet werden.

Das Thüringer Innenministerium wies am Mittwoch zudem auf
Möglichkeiten hin, die auf der Website der Landeszentrale für
psychosoziale und seelsorgerliche Notfallversorgung auch mit Blick
auf die Corona-Krise zusammengestellt sind. «Viele Menschen wollen
sich entlasten und suchen gerade jetzt Ansprechpartner gegen die
Einsamkeit zuhause», sagte Uta Milosevic, Leiterin der
Geschäftsstelle der Ökumenischen TelefonSeelsorge Erfurt.