G7-Außenminister ohne gemeinsame Leitlinien für Corona-Krise

Berlin/Washington (dpa) - Die Außenminister sieben führender
westlicher Industriestaaten haben sich in einer Videokonferenz nicht
auf gemeinsame Leitlinien für den Kampf gegen das Coronavirus einigen
können. Hauptgrund: Die USA bestanden schon in den Vorgesprächen
darauf, dass in einer möglichen Abschlusserklärung die chinesische
Herkunft des Virus genannt wird.

Die Außenminister Deutschlands und Großbritanniens, Heiko Maas und
Dominic Raab, legten in der Schalte am Mittwoch aber ein gemeinsames
Papier vor, auf dessen Basis nun weiter über ein gemeinsames Vorgehen
beraten werden soll. «Zum Vorgehen haben wir uns geeinigt, dass
nunmehr auf Grundlage der deutsch-britischen Vorschläge zentrale
Eckpunkte einer koordinierten Antwort der G7 auf die Krise abgestimmt
werden sollen», sagte Maas nach den Beratungen. «In einer Zeit des
globalen Ausnahmezustands kommt der «Gruppe der Sieben» eine
entscheidende Bedeutung zu. Gerade die wirtschaftlich stärksten
Nationen müssen in diesen Tagen solidarisch und verantwortungsvoll
handeln und über eigene Interessen hinaus denken.»

Die USA hatten vor dem Außenministertreffen einen Entwurf für eine
gemeinsame Erklärung vorgelegt, in dem der Begriff «Wuhan-Virus»
enthalten war, der von den anderen Mitgliedern nicht akzeptiert
wurde. Schon in den Vorgesprächen einigte man sich deshalb, ganz auf
eine gemeinsame Erklärung zu verzichten. Der G7 gehören neben den
USA, Großbritannien und den USA auch Frankreich, Großbritannien,
Italien und Kanada an.