Immobilienwirtschaft sieht Nachbesserungsbedarf bei Corona-Paket

Berlin (dpa) - Die deutsche Immobilienwirtschaft sieht beim
Hilfspaket zur Corona-Krise an vielen Stellen Nachbesserungsbedarf.
«Manches, was da im Schnelldurchgang beschlossen wurde, wird in den
nächsten Wochen noch repariert werden müssen», erklärte der Präsi
dent
des Branchenverbands Zentraler Immobilienausschuss (ZIA), Andreas
Mattner, am Mittwoch in Berlin. Der ZIA spricht unter anderem für 28
Verbände und 37 000 Unternehmen der deutschen Immobilienwirtschaft.

Es sei positiv, dass man das Kündigungsmoratorium von sechs auf drei
Monate verkürzt habe, sagte Mattner. Auch dass jetzt der Mieter
nachweisen müsse, dass er wegen der Corona-Pandemie die Miete nicht
zahlen könne, sei zu begrüßen. In einem ersten Gesetzesentwurf war
dies noch pauschal unterstellt worden, was aus Mattners Sicht
Missbrauchsmöglichkeiten eröffnet hätte.

Der ZIA-Präsident forderte als wichtigsten Punkt, alle
Rechtsverhältnisse gleichermaßen für drei Monate einzufrieren, seien

es Darlehensverträge oder sonstige Verpflichtungen, die der Vermieter
habe. «Sonst werden wir die größte Massenpleite in der Geschichte der

Branche erleben. Hier ist die Wertschöpfungskette, die zehn Prozent
der Arbeitnehmer in Deutschland beschäftigt, nicht zu Ende gedacht.»