Union-Profis verzichten auf Gehalt: «Anders geht es nicht» Von Matthias Koch und Florian Lütticke, dpa

Auch die Profis von Union Berlin verzichten auf Gehalt. Jeder sei
bereit, dem Verein zu helfen, sagt Kapitän Christopher Trimmel. Auch
für die weiteren Mitarbeiter des Clubs gibt es finanzielle
Einschnitte.

Berlin (dpa) - In Zeiten der Coronavirus-Krise nehmen die Profis von
Fußball-Bundesligist 1. FC Union Berlin finanzielle Einbußen in Kauf.

Die Mannschaft des Aufsteigers verzichtet wie das Trainerteam und
Mitarbeiter im Zuge der Coronavirus-Krise auf Gehalt. Das teilten die
Köpenicker am Mittwoch mit. «Diese Bereitschaft kann man allen
Beteiligten gar nicht hoch genug anrechnen», sagte Präsident Dirk
Zingler. «Wir werden die Herausforderungen der nächsten Monate als
Verein meistern und am besten gelingt das, wenn wir uns in der
Unionfamilie solidarisch verhalten.»

Das Team der Lizenzspielerabteilung erklärte sich dabei zu einem
Gehaltsverzicht bereit. Führungskräfte und Mitarbeiter stimmten
Kurzarbeitsregelungen zu, was ebenfalls verminderte Einnahmen
bedeutet. Bei Kurzarbeit übernimmt die Bundesagentur für Arbeit 60
Prozent des ausgefallenen Nettolohns. Bei Arbeitnehmern mit Kind sind
es 67 Prozent. Bundesweit gibt es bereits einen Ansturm von
Unternehmen auf das erweiterte Kurzarbeitergeld in der Corona-Krise.

«Der Mannschaftsrat hatte vom ersten Tag an eine sehr gute
Kommunikation mit dem Verein. Jeder ist bereit, dem Verein zu helfen.
Anders geht es nicht», sagte Kapitän Christopher Trimmel im Rahmen
einer Skype-Videokonferenz mit Medienvertretern.

Der Verteidiger, der sich derzeit individuell in Berlin mit Joggen
und Krafttraining fit hält, will wie seine Mitspieler den
Angestellten im Club helfen. Betriebsbedingte Kündigungen möchte der
Verein vermeiden. «Ich kann nur so viel sagen und damit die Leute
beruhigen, dass auch wir als Mannschaft die Solidarität hoch halten
werden», sagte Trimmel. Das Teamtraining ist derzeit bis zum 31. März
ausgesetzt, die Spieler halten sich mit individuellen Trainingsplänen
fit. Wegen der Coronavirus-Pandemie hatte das Präsidium der DFL am
Dienstag eine Spielpause bis mindestens zum 30. April empfohlen.

Bereits in der vergangenen Woche hatte Union-Torwart Rafal Gikiewicz
via Twitter angekündigt, zu Gunsten des Vereins auf Teile seiner
Einnahmen verzichten zu wollen. Die Profis von Ligakonkurrent
Borussia Mönchengladbach hatten zuletzt den Anfang gemacht und wie
Trainer sowie führende Angestellte des Clubs diesen Schritt avisiert.