Nato-Soldat in Lettland mit Coronavirus infiziert

Riga (dpa) - In Lettland hat sich ein Soldat des dort stationierten
Nato-Bataillons mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Der Mann
zeige milde Krankheitssymptome und werde zu Hause behandelt, sagte
ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Riga am Mittwoch der
lettischen Nachrichtenagentur Leta.

Zuvor waren bereits am Dienstag mehrere Coronavirus-Fälle beim von
der Bundeswehr geführten Nato-Bataillon im benachbarten Litauen
gemeldet worden. Unter den positiv getesteten Fällen sind auch
deutsche Soldaten. 

Der Soldat in Lettland sei in einem angemieteten Haus und nicht in
der Kaserne auf dem Militärstützpunkt Adazi untergebracht gewesen,
hieß es weiter. Seine direkten Kontaktpersonen, darunter andere
Nato-Soldaten, seien in Selbstisolation. Aus welchem Land der
Soldat stammt, sagte der Sprecher nicht. 

Zum Schutz der Nato-Ostflanke und zur Abschreckung Russlands hat die
Nato jeweils Bataillone von rund 1000 Soldaten in die drei
Baltenstaaten und nach Polen entsendet. In Lettland hat Kanada
dabei die Führungsrolle übernommen und führt mit rund 450 Solda
ten
einen multinationalen Gefechtsverband. Unterstützt werden die
kanadischen Truppen von Soldaten aus Albanien, Tschechien, Italien,
Montenegro, Polen, der Slowakei, Slowenien und Spanien.

In Lettland gibt es bislang 221 nachgewiesene Infektionsfälle. Die
Regierung in Riga hat wegen der Ausbreitung des Coronavirus bis
Ostern den landesweiten Notstand ausgerufen