Sicher vor Covid-19: Die Antarktis-Forschungsstation Neumayer-III

Neumayer-Station/Antarktis (dpa) - Für die Bewohner der deutschen
Antarktis-Forschungsstation Neumayer-III besteht erstmal keine Gefahr
für eine Infizierung mit dem neuartigen Coronavirus. «Bei uns ist
kein Personalaustausch geplant, im antarktischen Winter kommt hier
auch kein Flugzeug her», sagte der aktuelle Stationsleiter Klaus Guba
der dpa. Bis voraussichtlich Ende Oktober sei man abgeschnitten von
der Welt. Bescheid wissen tue man aber trotzdem - denn auch in der
Antarktis könne man ganz normal die Nachrichten schauen.

Je nachdem wie die Lage in Deutschland im Herbst aussehen werde,
könne es dann aber durchaus zu Einschränkungen kommen, zum Beispiel
bei der geplanten Anreise neuer Bewohner Ende Oktober. Zumindest
Verhungern wird auf der Station aber niemand: «Normalerweise sollten
wir Vorräte für zwei Jahre haben - zusätzlich haben wir auch noch ein

Gewächshaus», sagte der Unfallchirurg.

Und auch wenn sich die Bewohner der Station nicht vor der Erkrankung
Covid-19 sorgen müssen - mit der Isolation auf der Station müssen sie
trotzdem zurechtkommen. Wichtig ist dabei für Guba auch, dass «man
sich für jeden Tag einen Plan zurechtlegt».

Auf der Forschungsstation überwintern derzeit neun Menschen. Neben
dem Arzt sind noch ein Koch, drei Ingenieure und vier Wissenschaftler
vor Ort. Die auf Stelzen errichtete Station ging im Februar 2009 in
Betrieb und wird vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) betrieben. Benannt
ist die Anlage nach dem deutschen Polarforscher Georg von Neumayer
(1826-1909).