Müller warnt vor Folgen der Corona-Pandemie in Entwicklungsländern

Berlin (dpa) - Entwicklungsminister Gerd Müller hat vor schweren
wirtschaftlichen Verwerfungen in den ärmeren Staaten der Welt wegen
der Corona-Pandemie gewarnt. Zugleich begrüßte der CSU-Politiker am
Mittwoch, dass Weltbank-Präsident David Malpass umgerechnet etwa 13
Milliarden Euro als Hilfe in der Krise angekündigt hat.

«Die Corona-Epidemie trifft jetzt mit aller Härte auch die
Entwicklungs- und Schwellenländer. Die von Weltbank und IWF als erste
Maßnahmen angekündigten Hilfsprogramme sind ein wichtiger Schritt,
den ich unterstütze», so Müller. Deutschland werde seine
entwicklungspolitischen Maßnahmen im Bereich Gesundheit ebenfalls
gezielt verstärken.

«Die Corona-Krise wird neben den humanitären Folgen auch dramatische
wirtschaftliche Auswirkungen haben. In den Entwicklungsländern sind
bereits in den letzten zwei Monaten circa 70 Milliarden US-Dollar an
Kapital abgeflossen», so Müller. «Viele globale Lieferketten, wie
beispielsweise bei Textil, drohen zusammenzubrechen. Millionen von
Arbeitslosen ohne jegliche soziale Absicherung, Hunger, Not und Elend
sind die Folge.»

IWF und Weltbank müssten die betroffenen Entwicklungsländer vor dem
Zusammenbruch retten und abgestimmte Konjunkturhilfen und
Stabilisierungsprogramme auflegen, forderte Müller. Zudem sollte auf
Kreditrückzahlungen der ärmsten Länder verzichtet werden.