Staatssekretär Weil appelliert an Bund: Mehr Hilfen für Bauern

Erfurt (dpa/th) - Thüringens Agrarstaatssekretär Torsten Weil hat den
Bund zu mehr schneller Unterstützung für Bauern in der Corona-Krise
aufgefordert. Er verwies auf neu angepasste Beihilfegrenzen der
Europäischen Union, durch die bestimmte Agrarbetriebe mit bis zu 100
000 Euro unterstützt werden könnten. Der Bund solle etwa diese
Möglichkeit nutzen und so Geld für Betroffene bereitstellen, hieß es

in einer Mitteilung des Landwirtschaftsministeriums von Mittwoch.

«Wir prüfen auch auf Landesebene alle Möglichkeiten, die finanziellen

Soforthilfen schnellstmöglich auf die Unternehmen der Landwirtschaft
und des Gartenbaus auszudehnen und vergleichbare Angebote zu
schaffen», sagte Weil. Den Agrar- und Gartenbaubetrieben solle in der
Krise bestmöglich beigestanden werden.

Weil verwies auf ein Maßnahmenpaket des Bundesagrarministeriums.
Dieses soll unter anderem erlauben, Saisonkräfte statt bisher 70
nunmehr 115 Tage sozialversicherungsfrei zu beschäftigen zu. Viele
Landwirte bangen dieses Jahr wegen Personalmangels etwa um die
bevorstehende Spargelernte, da Saisonkräfte aus dem Ausland wegen der
Corona-Krise ausbleiben. Kritiker sehen in den Maßnahmen allerdings
eine Aushebelung von Arbeitsrechten.

«Die Landwirtschaftsbetriebe gewährleisten die Ernährungssicherheit
und sind absolut systemrelevant - das muss sich auch in politischen
Hilfsmaßnahmen in der Krise widerspiegeln», betonte Weil. Er machte
auch darauf aufmerksam, dass die Landwirtschaftliche Rentenbank ab
sofort günstige Darlehen zur Liquiditätssicherung für mit den
Auswirkungen der Corona-Krise kämpfende Landwirte sowie für
Gartenbau- und Weinbaubetriebe anbiete.