Coronakrise könnte Lindau in finanzielle Schwierigkeiten bringen

Lindau (dpa/lby) - Die durch das Coronavirus verursache Krise bringt
nicht nur Unternehmen in Schwierigkeiten, sie könnte auch die Kassen
der Gemeinden in den Urlaubsregionen stark belasten. Das Lindauer
Landratsamt sorgt sich nun besonders um die finanziellen Spielräume
der Stadt Lindau. Denn die Bodenseestadt ist weit
überdurchschnittlich verschuldet.

Wie die Kreisbehörde am Mittwoch berichtete, wurde der Haushaltsplan
der Stadt erneut nur mit gewissen Auflagen genehmigt. Die
Kommunalaufsicht befürchtet, dass es wegen der Coronavirus-Pandemie
aufgrund geringerer Steuereinnahmen zu wesentlichen Änderungen im
Haushalt kommen muss. Lindau ist mit mehr als einer Million
Übernachtungen pro Jahr und zahllosen Tagesgästen stark auf die
Einnahmen aus dem Tourismus angewiesen, diese Zahlen könnten heuer
aber aufgrund der Beschränkungen erheblich zurückgehen.

Nach Angaben des Landratsamtes plant die Stadt bislang, in diesem
Jahr die Verschuldung von knapp 32 auf mehr als 42 Millionen Euro zu
erhöhen. Dies sei eine Verschuldung von 1652 Euro pro Einwohner, der
Landesschnitt liege bei 619 Euro. Wenn man die kommunalen Betriebe
noch dazurechne, habe Lindau zum Jahresende geplante Schulden von
fast 104 Millionen Euro. Dies seien 4048 Euro pro Einwohner im
Vergleich zum Landesdurchschnitt von 916 Euro.