Tour de France mit Einschränkungen?

Paris (dpa) - Im Gegensatz zu den Olympischen Spielen und der
Fußball-Europameisterschaft ist die Tour de France als drittes großes
Sportereignis in diesem Sommer noch nicht unmittelbar von einer
Absage oder Verschiebung bedroht. Vielmehr arbeiten die
Verantwortlichen wegen der Coronavirus-Pandemie im Hintergrund laut
Medienberichten an einer Ausgabe mit Einschränkungen für die
Öffentlichkeit. Auch Frankreichs Sportministerin Roxana Maracineanu
bezeichnete die Rundfahrt, die am 27. Juni in Nizza starten soll, als
Veranstaltung «von größter Bedeutung».

So könnte die Tour, die jährlich von zehn bis zwölf Millionen
Radsport-Fans am Straßenrand verfolgt und von rund 29 000
Sicherheitskräften begleitet wird, in diesem Jahr mit einigen
Restriktionen ablaufen. Das könnte die Streichung der Werbekarawane
oder des Tour-Dorfes vor jeder Etappe betreffen. Zudem könnten die
Zuschauer im Start- und Zielbereich, ähnlich wie bei Paris-Nizza
Mitte März, ausgeschlossen werden.

Tour-Chef Christian Prudhomme hatte in der vergangenen Woche darauf
hingewiesen, dass erst zwei Weltkriege das Rennen stoppen konnten.
«Sobald die Aktivitäten wieder aufgenommen werden, wird der Hunger
auf das Rennen immens sein.» Er hoffe, in erster Linie zum Wohle des
Landes, dass die Situation bis dahin geregelt sei.

Auch für die Teams wäre eine Austragung extrem wichtig. So befürchtet

Teamchef Patrick Lefevere vom Rennstall Deceuninck-Quick Step einen
Zusammenbruch des Systems bei einer Absage. Der Veranstalter
ASO «kann einen Schlag verkraften, die Teams nicht».