Ohne neue Schutzausrüstung Arztruf am Wochenende handlungsunfähig

Hamburg (dpa/lno) - Die Kassenärztliche Vereinigung hat angesichts
fehlender Schutzausrüstung vor einem kurzfristigen Ende des Arztrufs
Hamburg gewarnt. «Wenn bis zum Wochenende keine weitere
Schutzausrüstung in Hamburg eingeht, kann der Arztruf Hamburg nicht
weiter arbeiten», erklärte ein Sprecher am Mittwoch. Zuvor war mit
der Verteilung des wenigen neuen Materials begonnen worden. Nach
Angaben des Sprechers handelt es sich um etwa 16 000 Masken, 3000
Kittel und ebensoviele Handschuhe, die nun an den Arztruf Hamburg und
etwa 2400 Ärztinnen und Ärzte gingen.

Hamburgs KV-Vorsitzender Walter Plassmann betonte, es sei so wenig
Material angekommen, «dass wir nur ausgewählte Arztgruppen und diese
auch nur in sehr geringem Umfang ausstatten können». Bedacht würden
Mediziner mit den meisten Kontakten zu Patienten. Dazu zählten Haus-
und Kinderärzte, Internisten, HNO-Ärzte, Augenärzte sowie Radiologen

und Strahlentherapeuten. Jeder Arzt erhalte nur fünf Masken und einen
Kittel. «Das ist eine kleiner Tropfen auf einen sehr heißen Stein»,
sagte Plassmann.

Plassmann rief dazu auf, das deutschlandweite Materialproblem auf der
Bundesebene anzugehen. «Die Bundesregierung sollte, wie es Italien
bereits gemacht hat, auf Regierungsebene mit China verhandeln.»
Plassmann betonte, die Schutzausrüstung werde nicht nur für
Corona-Patienten, sondern beispielsweise auch Krebs- oder
Rheumapatienten benötigt.