GEW zu Abitur: Brauchen bundesweit einheitliche Regeln

Potsdam (dpa/bb) - Nachdem die Bundesländer wegen der Corona-Krise
unterschiedlich mit den Abiturprüfungen umgehen, fordert die
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Brandenburg eine
bundesweit einheitliche Regelung. «Wir kommen an die Grenzen unseres
föderalen Systems», sagte der GEW-Landesvorsitzende Günther Fuchs der

Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Dass Länder wie Schleswig
Holstein vorgeprescht seien und alle Schulabschluss-Prüfungen
einschließlich des Abiturs absagen wollen, sehe er kritisch. Er
hoffe, dass die Kultusministerkonferenz eine bundesweit einheitliche
Regelung treffe. «Wir brauchen in Fragen der Bildung klare
Verabredungen und müssen den Schülern sagen, was auf sie zukommt»,
betonte Fuchs. Zudem müsse es eine Reglung geben, die nicht wieder
korrigiert werden müsse.

Schleswig-Holstein plant als erstes Bundesland eine Absage aller
Schulabschluss-Prüfungen einschließlich des Abiturs in diesem
Schuljahr. Die Schüler im Norden sollen nach Plänen des
Bildungsministeriums zum Ende des Schuljahrs stattdessen
Abschlusszeugnisse auf Basis bisheriger Noten erhalten. Andere
Bundesländer hatten ihre Prüfungen zunächst auf nach Ostern oder in
den Mai verschoben. Im Gegensatz dazu stehen Hessen und
Rheinland-Pfalz. Dort fanden am Dienstag, wie geplant weiterhin
Abiturprüfungen statt.

In Brandenburg hatte Bildungsministerin Britta Ernst
(SPD) versichert, dass die Abiturprüfungen nicht in Gefahr sind und
auf Termine im April oder Ausweichtermine verwiesen.

Die Kultusminister der Bundesländer wollen an diesem Mittwoch über
das weitere Vorgehen bei den anstehenden Schulabschlussprüfungen in
der Corona-Krise beraten.