Gymnasiallehrer ziehen Abi-Absage in Betracht

Hannover (dpa/lni) - Der Philologenverband hält eine Absage der
Abiturprüfungen in Niedersachsen wegen des Coronavirus für möglich
und vertretbar. «Wir müssen akzeptieren, dass wir in einer
Notsituation sind. Je eher wir das akzeptieren, desto besser ist es»,
sagte der Landeschef des Philologenverbands, Horst Audritz, am
Mittwoch. Zuvor hatte der NDR darüber berichtet. Es sei «sehr
wahrscheinlich», dass die Prüfungen nicht planmäßig am 20. April
beginnen könnten, sagte Audritz. Spätestens Ende nächster Woche solle

daher über eine Absage oder Verschiebung entschieden werden.

Zur Bewertung eines Abiturs ohne Prüfungen könnten dem Verbandschef
zufolge die Noten der vergangenen beiden Schuljahre herangezogen
werden, die normalerweise zwei Drittel der Abinote ausmachen. Die
Abweichungen in den Abschlussprüfungen seien erfahrungsgemäß gering,

sagte Audritz. «Da muss sich kein Schüler große Sorgen machen.»
Alternativ sei ein «Notabi» nur mit mündlichen Prüfungen denkbar.

Das Kultusministerium hält bisher am Zeitplan für die Prüfungen fest.

«Zurzeit ist keine Veränderung dieser Termine geplant», sagte ein
Sprecher des Kultusministeriums am Dienstagnachmittag.