GEW: Keine «Luft» für Verschiebung des Abiturs in NRW

Essen (dpa/lnw) - Die Gewerkschaft GEW sieht angesichts des frühen
Ferienbeginns in Nordrhein-Westfalen keinen Spielraum für eine
zeitliche Verschiebung der Abiturprüfungen nach hinten. «Mit Blick
auf eine mögliche Verschiebung des Abiturs, wie es Bayern ja bereits
angekündigt hat, sage ich: Dafür gibt es keine Luft, die Sommerferien
beginnen in NRW Ende Juni und nicht wie in Bayern einen Monat
später», erklärte die GEW-Landesvorsitzende, Maike Finnern, am
Mittwoch.

Sie könne sich aber auch nicht vorstellen, dass die Schule wie
gewohnt am 20. April wieder losgeht. Deshalb sollte auch eine
mögliche Absage der Prüfungen nicht ausgeschlossen werden. «Ich halte

eine Absage der Prüfungen nicht grundsätzlich für falsch», meinte
Finnern. Grundsätzlich sei eine abgestimmte, rechtssichere Lösung der
Länder wichtig. «Das ist derzeit noch nicht gesichert und kann
schlimme Folgen für die Schülerinnen und Schüler haben.»

Die Kultusminister der Bundesländer wollten an diesem Mittwoch per
Schaltkonferenz über das weitere Vorgehen bei den anstehenden
Schulabschlussprüfungen in der Corona-Krise beraten. Während Hessen
und Rheinland-Pfalz weiter Abiturprüfungen stattfinden lassen, haben
andere Länder das Abi und andere Abschlussprüfungen verschoben.
Schleswig-Holstein will die Prüfungen sogar ganz ausfallen lassen.
Die NRW-Landesregierung will möglichst im Einvernehmen mit vielen
Bundesländern bis Freitag über die Abiturprüfungen 2020 entscheiden.