Linksfraktion für Durchschnittsabitur ohne Prüfungen

Hamburg (dpa/lno) - Die Linksfraktion in der Hamburgischen
Bürgerschaft hat sich angesichts der Corona-Krise für die Streichung
der Abschlussprüfungen an den Schulen ausgesprochen. Sie unterstütze
den Vorstoß der schleswig-holsteinischen Bildungsministerin Karin
Prien (CDU), «alle drei schulischen Abschlussprüfungen auszusetzen
und das Abitur durch ein Durchschnittsabitur zu ersetzen», erklärte
die schulpolitische Sprecherin der Fraktion, Sabine Boeddinghaus, am
Mittwoch. «Die jungen Menschen haben ein Recht auf gesundheitlichen
Schutz und Sicherheit und haben ihre schulischen Leistungen unter
Beweis gestellt.»

Das Kabinett in Kiel wollte am Mittwochnachmittag über die Streichung
der Prüfungen entscheiden. Zudem wollten die Kultusminister der
Länder in einer Telefonkonferenz einen gemeinsamen Kurs abstimmen.
Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) hatte den Vorstoß Priens
kritisiert. «Alleingänge sind in dieser wichtigen Frage nicht
vernünftig», sagte er. «Alleingänge sind in dieser wichtigen Frage

nicht vernünftig.

In einer Online-Petition fordern zwei Hamburger Schüler ebenfalls die
Streichungen der Schulabschlussprüfungen und ein deutschlandweites
Durchschnittsabitur. Bis Mittwochmittag hatten sich mehr als 100 000
Unterstützer der Forderung angeschlossen.