Ausgangsbeschränkung in Frankreich - neues Formular nach Verschärfung

Paris (dpa) - Nach der Verschärfung der Ausgangsbeschränkungen im
Kampf gegen das Coronavirus gibt es nun auch ein neues Formular zum
Verlassen des Hauses. Wichtigste Änderung ist, dass die Französinnen
und Franzosen nun auch die Uhrzeit angeben müssen, zu welcher sie vor
die Tür gegangen sind. Frankreichs Premierminister Édouard Philippe
hatte am Montagabend sportliche Aktivitäten an der frischen Luft oder
Spaziergänge mit den Kindern oder dem Hund auf maximal eine Stunde
begrenzt.

Weiterhin erlaubt ist etwa, Lebensmittel einzukaufen, Hilfsbedürftige
zu unterstützen oder Fahrten zur Arbeit, wenn Home Office nicht
möglich ist. Bei Arztbesuchen gibt es nun eine Konkretisierung: Nur
Beratungen, die nicht aus der Ferne durchgeführt werden können oder
nicht aufschiebbar sind, sind zulässig. Außerdem dürfen Patientinnen

und Patienten mit einer Langzeiterkrankung eine medizinische
Fachkraft aufsuchen. Hinzugekommen sind zwei neue Gründe:
Gerichtliche oder administrative Vorladungen oder Aufgaben im
allgemeinen Interesse nach behördlicher Anordnung.

Die Einhaltung der Maßnahmen wird in Frankreich streng kontrolliert,
wer sich nicht daran hält, muss Strafen zahlen. Wer wiederholt gegen
die Regeln verstößt, zahlt bis zu 1500 Euro. Philippe kündigte im
Fall einer Verlängerung der Ausgangsbeschränkungen noch höhere
Strafen an. Die strengen Ausgangsbeschränkungen gelten in ganz
Frankreich seit rund einer Woche und sollten ursprünglich 15 Tage
lang anhalten. Experten empfehlen jedoch längere Beschränkungen.

In der Stadt Beauvais in Nordfrankreich wurde am Dienstagnachmittag
eine Polizistin bei einer Kontrolle von einem Pflasterstein am Kopf
getroffen und schwer verletzt. Es werden alle Anstrengungen
unternommen, damit dies nicht unbestraft bleibe, erklärte
Innenminister Christophe Castaner.