Bayern-Kapitän Neuer: Gehaltsverzicht eine «Selbstverständlichkeit»

München (dpa) - Manuel Neuer hat als Mannschaftskapitän des FC Bayern
den Gehaltsverzicht der Münchner Fußballprofis in der Corona-Krise
als folgerichtig bezeichnet. «Wir Profifußballer sind eine besonders
privilegierte Berufsgruppe, für die es eine Selbstverständlichkeit
ist, finanzielle Abstriche zu machen, wenn Not herrscht», sagte der
Torwart den Tageszeitungen «tz» und «Münchner Merkur».

«Der FC Bayern hat circa 1000 Mitarbeiter und noch viele mehr, die
rund um den Verein wichtige Aufgaben erfüllen. Denen wollen wir als
Mannschaft mit unserem Verzicht helfen und Sicherheit bieten», sagte
der Nationaltorhüter, der an diesem Freitag 34 Jahre alt wird.

Der Mannschaftsrat um Neuer hatte sich mit Vorstandschef Karl-Heinz
Rummenigge, Sportdirektor Hasan Salihamidzic und Vorstandsmitglied
Oliver Kahn darauf verständigt, dass die Spieler sowie Vorstands- und
Aufsichtsratsmitglieder auf 20 Prozent ihrer Bezüge verzichten. Mit
dem Geld soll vorerst Kurzarbeit beim FC Bayern vermieden werden, den
Angestellten sollen in der Corona-Krise keine Nachteile entstehen.

Neuer hatte mit seinen Nationalmannschaftskollegen bereits eine
Spende von 2,5 Millionen Euro angekündigt, über deren genaue
Verwendung noch beraten werde. «Die Entscheidung fiel überhaupt nicht
schwer, weil sie selbstverständlich ist. Es war ein Kreis von
Spielern, die mit dem Team-Management diskutiert haben, und es war
dann meine Aufgabe als Kapitän, alle weiteren Akteure zu informieren.
Toll war die sofortige positive Resonanz, die ich in jedem Gespräch
erfahren habe», schilderte Neuer, der auch Kapitän der DFB-Auswahl
ist.

Der Weltmeister von 2014 lobt grundsätzlich die Hilfsbereitschaft im
Leistungssport. «Das ist natürlich schön, was man so aus vielen
Vereinen hört. Man sollte aber nicht vergessen, dass es eine ganze
Menge an Sportlern gibt, die seit Jahren unermüdlich helfen und sich
sozial engagieren», äußerte Neuer. Der gebürtige Gelsenkirchener
engagiert sich selbst seit Jahren mit der «Manuel Neuer Kids
Foundation» zugunsten sozial benachteiligter Kinder und Jugendlicher.