Schnellere Diagnose: CT bei Patienten mit Covid-19-Verdacht

Berlin (dpa/bb) - Bei Patienten mit einem starken Verdacht auf die
durch das neue Coronavirus ausgelöste Lungenerkrankung Covid-19
machen die landeseigenen Berliner Vivantes-Kliniken nun
Computertomographien für eine schnellere Diagnose. Ein CT-Befund
mache es möglich, insbesondere Patienten mit schweren und
mittelschweren Symptomen noch vor einem bestätigten Labortest auf
eine Coronavirus-Infektion zu behandeln, teilte Vivantes am Mittwoch
mit. Basis für diese Entscheidung sei eine eigene wissenschaftliche
Studie. Vorbild für diese Methode sei China.

«Um den Schweregrad und die Prognose einer Coronavirus-Erkrankung
abzuschätzen, ist ein CT der Lunge wichtig», erläutern der
Vivantes-Radiologe Thomas Albrecht und der Lungenspezialist Sven
Gläser. «Der große Vorteil der Computertomographie ist, dass ihr
Ergebnis sofort verfügbar ist, während das Ergebnis des Abstrichs
noch gar nicht vorliegen kann.» So könne ein CT die Krankheit oft
ohne Zeitverlust mit hoher Wahrscheinlichkeit diagnostizieren oder
ausschließen. Das sei für die weitere Behandlung von entscheidender
Bedeutung. Dazu zählt unter anderem eine Beatmung von Patienten. Ein
Therapeutikum gibt es noch nicht.

Für ihre Studie haben die Ärzte den Fall eines 61-jährigen Patienten

ausgewertet, der mit hohem Fieber und trockenem Husten eingeliefert
und isoliert wurde. Die Bilder der Lunge aus dem CT zeigten große
Übereinstimmungen mit chinesischen Erkenntnissen aus dem CT. In
Deutschland seien Rachenabstriche noch die erste Wahl bei der
Diagnose, hieß es von Vivantes. Mit dem CT geht es nach Ansicht der
Vivantes-Ärzte bei schweren Fällen mit Symptomen schneller. Covid-19
lasse sich in den Aufnahmen klar von anderen Lungenerkrankungen
unterscheiden.