Saudi-Arabien: G20-Videogipfel zur Corona-Krise am Donnerstag

Riad (dpa) - Die Staats- und Regierungschefs der führenden Industrie-
und Schwellenländer (G20) kommen an diesem Donnerstag zu einem
Video-Sondergipfel zur Corona-Krise zusammen. Bei dem virtuellen
Treffen soll es um weltweit koordinierte Schritte zur Eindämmung der
Pandemie und um die «menschlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen»
gehen, kündigte Saudi-Arabien am Mittwoch der staatlichen
Nachrichtenagentur SPA zufolge an. Das Königreich hat derzeit den
Vorsitz in der G20-Gruppe. Geleitet wird die Videoschalte vom
saudischen König Salman.

Auch Länder und Organisationen, die eigentlich nicht Teil der G20
sind, sollen teilnehmen. Darunter sind Spanien, Jordanien, Singapur
und die Schweiz sowie die Vereinten Nationen, die
Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Weltbank und der
Internationale Währungsfonds. Vertreter regionaler Ländergruppen wie
die südostasiatischen Nationen (Asean), die Afrikanische Union (AU)
und der Golf-Kooperationsrat (GCC) werden ebenfalls zugeschaltet.

Zuvor hatten sich unter anderem Frankreichs Präsident Emmanuel Macron
und Chinas Präsident Xi Jinping für einen Sondergipfel auf G20-Ebene
ausgesprochen. Ziel müsse unter anderem sein, unter Einbeziehung der
WHO an der Behandlung von Covid-19 und einem Impfstoff zu arbeiten.
Außerdem brauche es einen Plan, um die Weltwirtschaft mit
fiskalischen und monetären Maßnahmen zu stabilisieren.

UN-Generalsekretär António Guterres fordert von den G20-Ländern
Zugeständnisse an die Entwicklungsländer und einen gewaltigen
internationalen Konjunkturplan. Ein «Plan wie zu Kriegszeiten» müsse

den Volkswirtschaften «massive Ressourcen zuführen und einen
zweistelligen Prozentsatz des Bruttoweltprodukts erreichen», schrieb
Guterres in einem Brief, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Bei dem vom UN-Chef angedachten Volumen würde es sich um mehrere
Billionen Dollar handeln.