«Astro-Alex»: In der Isolation braucht es Selbstdisziplin

Köln (dpa) - Für Astronaut Alexander Gerst ist Selbstdisziplin
wichtig, um die Zeit in der Corona-Isolation gut zu überstehen. Man
müsse sich Dinge vornehmen, wie zum Beispiel alte Dias sortieren oder
den Frühjahrsputz auf der Terrasse, sagte Gerst. Auch auf der
Raumstation, bei der die Astronauten auf engstem Raum für lange Zeit
zusammenleben müssen, sei das eine Taktik: «Bei uns war es wichtig,
dass wir immer was zu tun hatten, dass wir Projekte hatten.»

Für Menschen, die sich nicht an die derzeit in Deutschland geltenden
Beschränkungen halten, hat Gerst wenig Verständnis: «Wenn ich jetzt
hier aus dem Fenster raus schaue und Leute draußen Basketball spielen
sehe, dann haben die das offenbar nicht kapiert.» Gerade in so einer
Zeit müsse man sich zusammenreißen und das aussitzen. «Dann geht's
auch schneller vorbei und viel wichtiger: Man gefährdet dadurch nicht
seine Mitmenschen», sagte der 43-Jährige.

Auch «Astro-Alex» arbeitet derzeit von seinem Zuhause in Köln aus.

Gerst ist seit seiner Rückkehr von der Internationalen Raumstation
(ISS) im Dezember 2018 der Deutsche, der am längsten im Weltraum war:
2014 verbrachte er 166 Tage im All, 2018 kamen 197 weitere hinzu.