Ringer-Verband wartet nach Olympia-Verschiebung auf Quali-Regelung

München (dpa) - Nach der Verschiebung der Sommerspiele sind die
Ringer gespannt auf eine Ansage des Internationalen Olympischen
Komitees zur Qualifikation für das Event 2021. «Wir warten auf
weitere detaillierte Vorgaben vom IOC zum Qualifikations-Modus»,
teilte Nenad Lalovic, der Präsident des Ringer-Weltverbandes UWW,
mit. Er zeigte Verständnis dafür, dass die Entscheidung für eine
Absage der Spiele in diesem Sommer die Vorbereitung beeinflusse und
dass es zu diesem Zeitpunkt viele Unsicherheiten gebe. Das IOC und
Japan hatten Olympia 2020 wegen der Corona-Pandemie abgesagt.

Der deutsche Athletensprecher Max Hartung sagte in einem Interview
mit «zeit.de», das IOC habe bereits angekündigt, dass alle schon
qualifizierten Sportler auch im nächsten Jahr dabei sein dürften.

Darauf setzt Deutschlands Top-Ringer Frank Stäbler, der eigentlich in
diesem August in Tokio seine Laufbahn beenden wollte, nun aber wegen
der Verschiebung noch ein Jahr dranhängt. «Ein Jahr ist verdammt
lang, gerade wenn der Körper, wie bei mir, am Limit ist», sagte der
30-Jährige am Mittwoch bei Instagram. Er ist überzeugt, 2021 nach
Tokio zu fahren. Hätte er sich nochmal qualifizieren müssen, wäre ein

Karriereende bei Olympia in Gefahr geraten. Nun müsse das Training
angepasst werden, «dass der Traum von einer olympischen Medaille 2021
möglich ist, ohne meinen Körper komplett kaputt zu machen», sagte er.


Auch Aline Rotter-Focken verlängert ihre Karriere um mindestens ein
Jahr. «Wir müssen jetzt auf weitere Informationen von IOC und UWW
warten und werden dann unseren Fahrplan für die Olympischen Spiele im
Jahr 2021 zusammen mit den Bundestrainern entwickeln», sagte
Sportdirektor Jannis Zamanduridis vom Deutschen Ringer-Bund (DRB).