Bewohner einer Behinderteneinrichtung an Corona-Folgen gestorben

Koblenz (dpa/lrs) - Ein 78-jähriger Bewohner einer Einrichtung für
geistig Behinderte in Koblenz ist an den Folgen einer
Corona-Ansteckung gestorben. In dem Wohnhaus der Caritas und einer
Schwestereinrichtung im nahen Weißenthurm zeichnet sich nach Angaben
des Wohlfahrtverbands Caritas «eine dramatische Situation ab»: In
beiden Gebäuden gebe es jeweils mehrere Corona-Infektionen bei
Bewohnern und Mitarbeitern. Ein Sprecher der Kreisverwaltung
Mayen-Koblenz und damit des zuständigen Gesundheitsamtes sagte am
Mittwoch, der 78-jährige Mann mit geistiger Behinderung sei am
Dienstag gestorben.

Die Koblenzer Caritasdirektorin Martina Best-Liesenfeld zeigte sich
laut Mitteilung vom Dienstag «tief erschüttert». Das Gesundheitsamt
habe für das Wohnhaus Eulenhorst mit dem Todesfall und in der
weiteren Caritas-Einrichtung St. Franziskus in Weißenthurm eine
Quarantäne angeordnet. «Positiv getestete Bewohner verbleiben bei
stabilem Gesundheitszustand im Haus. Alle Bewohner mit Symptomen
werden vorerst so gut wie möglich isoliert», erklärte die Caritas.
Besucher seien verboten, Mitarbeiter dürften nur noch ohne weitere
Kontakte zwischen ihrem Zuhause und den Einrichtungen pendeln.

Da die geistig behinderten Bewohner der beiden Häuser tagsüber wegen
der Corona-Pandemie nicht mehr eine Werkstatt oder Tagesförderstätte
besuchen könnten, ist nun laut Caritas mit mehr Personalaufwand eine
Betreuung rund um die Uhr in den Wohngebäuden nötig. Der
Wohlfahrtsverband rief Freiwillige mit und ohne Vorkenntnisse auf,
bei der Betreuung zu helfen.