Generalinspekteur: Kommunen baten Bundeswehr bereits 140 Mal um Hilfe

Berlin (dpa) - Im Kampf gegen die Corona-Pandemie ist die Bundeswehr
nach eigenen Angaben bereits rund 140 Mal von Städten und Gemeinden
um Hilfe gebeten worden. Das sagte Generalinspekteur Eberhard Zorn am
Mittwoch im Deutschlandfunk. Besonders nachgefragt seien «helfende
Hände», Zelte, Feldbetten, logistische Unterstützung sowie
medizinische Schutzkleidung und Beatmungsgeräte. «Hier werden noch
mehr Anträge kommen, insbesondere wenn es um die helfenden Hände
geht», sagte der ranghöchste Soldat Zorn.

Rund 5000 Reservistinnen und Reservisten meldeten sich innerhalb
einer Woche freiwillig zur Arbeit in Bundeswehrkrankenhäusern, wie
Zorn weiter sagte. 170 von ihnen werden demnach gerade auf die fünf
Bundeswehrkrankenhäuser verteilt. Dort werden bereits 80 Prozent
zivile Patienten behandelt, sagte Zorn. Was die medizinische Hilfe
angehe, sei die Bundeswehr «schon voll mittendrin». Ziel sei es, die
Zahl der Intensivbetten, wie im zivilen Gesundheitssystem auch, zu
verdoppeln.

Trotz der gut 130 bestätigten Corona-Fälle in der Bundeswehr sei die
Einsatzbereitschaft der Truppe im Land sichergestellt. Viele
Soldatinnen und Soldaten hielten sich aus Sicherheitsgründen zwar
nicht in den Kasernen auf, sondern in Rufbereitschaft. Wenn Amtshilfe
benötigt werde, sei man aber «sehr schnell - innerhalb eines Tages» -

in der Lage, die Soldaten einzuberufen und die Hilfe zu leisten,
sagte Zorn. «Das bekommen wir hin».

Um die Hilfe möglicherweise über Monate aufrecht zu erhalten, sei ein
Schichtsystem wichtig, so Zorn. «Das bringt Sicherheit.» Die
Truppenausbildung sei indes auf das Nötigste heruntergefahren worden.
Dort versuche man, die Sicherheitsabstände - wo es möglich sei -
herzustellen und zu schauen, «dass wir nicht alle auf einem Haufen
stehen», sagte Zorn.