Mode- und Textilbranche ruft Regierung zu mehr Hilfen auf

Berlin (dpa) - Mehr als ein Dutzend Mode- und Textilunternehmen haben
die Bundesregierung angesichts der Coronavirus-Krise zu mehr Hilfen
für ihre Branche aufgerufen. «Der aktuelle Lock Down des deutschen
Modehandels bedroht die Existenz des Handels und der Industrie
massiv», schreiben die 13 Unterzeichner in dem am Mittwoch
veröffentlichten Aufruf mit Blick auf die Schließung vieler Geschäfte

im Kampf gegen Sars-CoV-2. Die bisherige Hilfe in Form von Darlehen
der staatlichen Förderbank KfW würde «viele Unternehmen nicht oder zu

spät erreichen».

«Wir brauchen einen Rettungsschirm, der die Liquidität der Händler
unterstützt», fordern die Unterzeichner. Die Regierung solle den Top
30 Textilunternehmen einen Fonds in Höhe von 850 Millionen Euro zur
Verfügung stellen. Der Einzelhandel könne so alle Lieferungen der
Herbst/Winter-Kollektionen erhalten. Die Zahlungen dafür sollen erst
ein halbes Jahr später rechtswirksam werden. Verwaltung, Kontrolle
und Rückführung des Fonds soll eine unabhängige
Wirtschaftsprüfungskanzlei übernehmen. «Mit dieser staatlichen Hilfe

sind die Warenflüsse gesichert und die Liquidität bleibt für 180 Tage

im Handel. Der Fonds sollte nach Ablauf dann entsprechend aufgelöst
und zurückgeführt werden», heißt es in dem Aufruf.