Milliarden-Fonds für MV-Wirtschaft - Hilfen sollen rasch fließen

Zum Schutz vor den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise pumpt
Mecklenburg-Vorpommern viel Geld in die Unternehmen. Vor allem kleine
Firmen drohen ohne staatliche Hilfe auf der Strecke zu bleiben.
Deshalb soll das Geld auch schnell fließen.

Schwerin (dpa/mv) - Der von der Landesregierung aufgespannte
Rettungsschirm für von der Corona-Krise gezeichnete Unternehmen in
Mecklenburg-Vorpommern soll schnell Wirkung entfalten. Nach den
Worten von Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) können betroffene
Firmen von Mittwoch an Soforthilfe beantragen. Die Formulare dafür
seien auf der Seite des Landesförderinstitutes zu finden. «Es geht
darum, die Unternehmen und die Arbeitsplätze zu retten», betonte
Glawe und sicherte einen zügigen Mittelabfluss zu.

Das Land stellt insgesamt 1,1 Milliarden Euro bereit, um
existenzgefährdete Firmen über die nächsten Monate hinwegzuretten.
Geplant sind direkte Staatshilfen, deren Höhe von der Firmengröße
abhängen, Kredite, Bürgschaften und in Einzelfällen auch staatliche
Firmenbeteiligungen. Das Land macht dafür erstmals seit 15 Jahren
wieder Schulden.

Laut Glawe geraten vor allem Besitzer kleiner Läden, die wegen der
Corona-Krise bis zum 19. April geschlossen bleiben müssen, sowie
Betreiber von Gaststätten und Hotels, die ebenfalls nicht mehr öffnen
dürfen, zunehmend in Zahlungsschwierigkeiten. Der Tourismusbranche
gehe das lukrative Ostergeschäft verloren. Zwar könnten Kleinbetriebe
auf Hilfe des Bundes rechnen. Doch gehe das Land in Vorleistung, um
rasch für Liquidität zu sorgen.

So können Firmen mit ein bis fünf Beschäftigten bis zu 9000 Euro,
Unternehmen mit sechs bis zehn Arbeitsplätzen 15 000 Euro bekommen,
ohne das Geld zurückzahlen zu müssen. 125 Millionen Euro stellt das
Land für größere Firmen bereit. Die einmaligen Zuwendungen betragen
25 000 Euro bei 11 bis 24 Arbeitsplätzen und bis zu 40 000 Euro bei
25 bis 49 Beschäftigten.

Zudem stehen für alle Unternehmen 200 Millionen Euro bereit, die für
zinsfreie oder niedrig verzinste Überbrückungsdarlehen eingesetzt
werden sollen. Der Bürgschaftsrahmen des Landes wird um 400 Millionen
auf 1,6 Milliarden Euro erhöht. Weitere 100 Millionen Euro sind
eingeplant für zeitweilige Landesbeteiligungen an Unternehmen, um
diese zu stabilisieren.