Grabungen laufen trotz Coronakrise unter Sicherheitsauflagen

Halle (dpa) - Trotz Corona-Krise laufen die archäologischen Grabungen
in Sachsen-Anhalt nach Plan. «Die Leute arbeiten an der frischen Luft
und weit auseinander, dadurch sind sie nicht gefährdet», sagte der
stellvertretende Landesarchäologe Alfred Reichenberger der Deutschen
Presse-Agentur. «Derzeit gibt es zwölf Grabungen, unter anderem in
Salzmünde und in Wernigerode.» In Salzmünde wird seit 2005 gegraben.

Dabei wurde ein 5500 Jahre altes Massengrab entdeckt. Die Menschen
der sogenannten Salzmünder Kultur waren Ackerbauern und Viehzüchter
und zelebrierten einen mysteriösen Ahnenkult.

In Pömmelte (Salzlandkreis) soll die Grabung in dieser Saison am 1.
April starten. In der Nähe des Ringheiligtums Pömmelte gab es eine
der größten frühbronzezeitlichen Siedlungen Mitteleuropas. Hier
lebten die Menschen zur Zeit der Himmelsscheibe von Nebra. Seit 2018
wurden die Grundrisse von über 30 Langhäusern und zahlreiche
Bestattungen freigelegt. Pömmelte markiert den nördlichen Rand der
mitteldeutschen «Aunjetitzer Kultur» vor 4150 bis 3600 Jahren. Der
Mittelberg in Nebra (Burgenlandkreis), an dem die Himmelsscheibe am
Ende dieser Epoche niedergelegt wurde, liegt 80 Kilometer Luftlinie
weiter südlich.