Linke fordert Informationen über Militärmanöver «Defender Europe 20 »

Berlin (dpa) - Die Linke fordert genaue Aufklärung über den Ablauf
des weitgehend eingestellten Militärmanövers «Defender Europe 20».

Der Linken-Verteidigungspolitiker Alexander Neu warf der
Bundesregierung im Vorfeld einer Sitzung des Verteidigungsausschusses
am Mittwoch in Berlin vor, die Lage nicht ausreichend zu erklären.

Die von den USA geführte Übung sollte wegen der Corona-Epidemie
eingestellt und kontrolliert beendet werden. Auch die Bundeswehr
strich inzwischen ihre Übungsanteile.

«Offensichtlich soll das Manöver in Light-Version fortgesetzt werden.
Sollte das so sein, so wäre dies ein Skandal angesichts der Tatsache,
dass das zivile und wirtschaftliche Leben aufgrund der Pandemie
nahezu zum Stillstand gekommen ist», sagte Neu. «Es entstünde der
Eindruck: Kriegsspiele gehen immer, wenn auch das Gemeinwesen am
Boden liegt.»

«Defender Europe 20» ist als die größte Verlegeübung der
US-Streitkräfte seit 25 Jahren angelegt gewesen. Nach bisherigen
Planungen sollten insgesamt 20 000 Soldaten über den Atlantik
geschickt werden. Insgesamt waren 37 000 Teilnehmer vorgesehen.