Altkanzler-Ehefrau Schröder-Kim trägt Maske zum Schutz anderer

Hannover (dpa) - Soyeon Schröder-Kim (49) trägt beim Einkaufen oder
Spazierengehen einen Mundschutz und erntet dafür manchmal
misstrauische Blicke. «Offenbar denken einige, dass jeder, der einen
Mundschutz trägt, ansteckend sein könnte», sagte die Ehefrau von
Altkanzler Gerhard Schröder (75) der dpa.

«Auch einige meiner in Deutschland lebenden koreanischen Freundinnen
haben ähnliche Erfahrungen gemacht», berichtete die Unternehmerin.
«Mein Mann hat damit wie andere auch Schwierigkeiten, akzeptiert es
aber.»

Der frühere SPD-Chef und die Koreanerin sind seit 2018 verheiratet,
derzeit stecken beide wegen der Corona-Krise im Homeoffice in
Hannover fest.

Viele Asiaten hätten Angst, in Deutschland öffentlich Mundschutz zu
tragen, weil sie komisch angesehen werden, sagte Schröder-Kim. «Ihnen
will ich Mut machen. Ich jedenfalls gehe auch künftig mit einem
Mundschutz zum Einkaufen, weil ich damit die Kassiererinnen und
Kassierer schützen will. Und ich werde meinen Mann bitten, künftig
das Gleiche zu tun.»

Der Virologe Christian Drosten räumte im NDR-Podcast mit dem
Irrglauben auf, dass man mit einer Maske sich selber schütze.
Vielmehr könne man andere schützen. Müsste aus gesellschaftlichem
Druck heraus jeder eine Maske tragen, dann fange die Maßnahme an,
sehr viel Sinn zu machen, meinte der Experte: Dann sei zu erwarten,
dass eine Infektionsausbreitung - allerdings nur im Nahbereich -
etwas verringert werde.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kann das Tragen
einer Maske jedoch auch ein falsches Sicherheitsgefühl erzeugen, so
dass etwa eine gute Händehygiene vernachlässigt werde.