Lokführergewerkschaft: Deutlich weniger Züge fahren lassen

Berlin (dpa) - Die Lokführergewerkschaft GDL fordert, das
Fahrtenangebot für Bahnreisende in der Corona-Krise deutlich zu
reduzieren. «Wir müssen nicht auf Teufel komm raus heiße Luft
transportieren», sagte der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky der
Deutschen Presse-Agentur. «Wir müssen mindestens auf 50 Prozent
runter.»

Die Fahrgastzahlen seien deutlich gesunken, erklärte der
Gewerkschafter. Deshalb müsse die Bahn jetzt Personalreserven bilden,
um auch in den nächsten Wochen ein verlässliches Grundangebot
aufrecht erhalten zu können. «Auch Lokführer und Zugbegleiter werden

krank», sagte Weselsky mit Blick auf die Ausbreitung des neuartigen
Coronavirus.

Aus seiner Sicht hat die Bahn zu lange an einem 100-Prozent-Angebot
festgehalten, jetzt sei sie noch bei etwa 90 Prozent. Das könne auch
für die Werkstätten zu einer Herausforderung werden, wenn es die
Krise schwieriger mache, Ersatzteile zu bekommen.