Grüne: Boni in Einzelhandel und Gesundheitswesen steuerfrei machen

Berlin (dpa) - Um Beschäftigte im Einzelhandel und im
Gesundheitsbereich in der Corona-Krise zu stützen, sollten sie aus
Sicht der Grünen steuerfreie Prämienzahlungen bekommen können. «Die

Menschen im Einzelhandel und im Gesundheitsbereich machen gerade eine
für die ganze Gesellschaft wichtigen Job», sagte die Chefin der
Grünen-Bundestagsfraktion, Katrin Göring-Eckardt, der Deutschen
Presse-Agentur. «Ihre harte und derzeit auch riskante Arbeit verdient
mehr Anerkennung.» Die Bundesregierung solle Bonuszahlungen im
Einzelhandel und im Gesundheitswesen unterstützen und solche
Prämienzahlungen während Corona-Krise von der Steuer befreien.

Der Handelsverband Deutschland (HDE) hatte ebenfalls eine
Steuerfreistellung von Sonderzahlungen für Mitarbeiter gefordert.
Finanzminister Olaf Scholz (SPD) sagte am Dienstag bei «Bild live»,
sein Ministerium prüfe, ob die Boni bis zu einer gewissen Höhe
steuerfrei gestellt werden könnten. Das könne in einem bestimmten
Rahmen voraussichtlich schnell und unbürokratisch über die
Finanzämter funktionieren.

Göring-Eckardt appellierte aber auch auf den Handel, mit der Zahlung
von Prämien nicht auf Finanzminister Scholz zu warten. «Die
Supermarktketten machen gerade einen großen Umsatz», sagte sie. «Bei

all den richtigen Rettungspaketen für Wirtschaft und Unternehmen
dürfen wir auch die Menschen nicht vergessen, die jeden Tag in dieser
Krise ganz persönlich an vorderster Front stehen.»

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil forderte höhere Löhne für
Kassierer und Pfleger. «Wir sehen gerade unglaublich viele Heldinnen
und Helden des Alltags. Die haben nicht nur warme Worte, sondern
langfristig auch bessere Löhne verdient», sagte der SPD-Politiker den
Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwoch). «Wo das möglich ist,
sollten jetzt schon höhere Löhne für Kassiererinnen oder Pfleger
gezahlt werden. Aber das kann man nicht staatlich verordnen.»