Schwimmer sehen Olympia-Verschiebung positiv: «Richtige Entscheidung»

Kassel (dpa) - Der Deutsche Schwimm-Verband hat die Verschiebung der
Olympischen Spiele in Tokio begrüßt. «Die Verschiebung der
Olympischen Spiele auf das nächste Jahr ist die einzig richtige
Entscheidung», wird DSV-Leistungssportdirektor Thomas Kurschilgen in
einer Verbandsmitteilung am Dienstag zitiert. Die Entscheidung sei
«das wichtige Zeichen, auf das in der Welt des Sports alle gewartet
haben».

Brustschwimmer Marco Koch sieht das ähnlich. «Natürlich ist die
Karriere für einen 30-Jährigen wie mich nicht mehr ganz so lang, aber
ich nehme auch 2021 nun fest ins Visier», sagte der Hesse. «Ich hoffe
dabei, dass meine bereits erfüllte Normzeit weiterhin berücksichtigt
wird. Und falls nicht, schwimme ich sie halt noch einmal.»

Bei allem Verständnis für die Entscheidung drückte die Verschiebung
aber natürlich auch auf die Stimmung. «Ich bin in dieser Saison
bereits einen Weltrekord geschwommen und auch zuletzt im
Trainingslager lief es richtig gut - dass ich diese gute Form nicht
in diesem Sommer nutzen kann, ist schon sehr schade», sagte die
Vizeweltmeisterin über 1500 Meter Freistil, Sarah Köhler. Die
25-Jährige ist eine der großen Medaillenhoffnungen des DSV.

Der 31 Jahre alte beste deutsche Wasserspringer, Patrick Hausding,
der sich in der Endphase seiner sehr erfolgreichen Karriere befindet,
sagte: «Ich habe mich mental mit den Auswirkungen schon ein paar Tage
befasst und nehme das zusätzliche Jahr nun in Angriff.»

Vor der Entscheidung, die Spiele in Japan bis spätestens in den
Sommer 2021 zu verlegen, hatten sich mehr als 80 Prozent der
Athletinnen und Athleten des Olympia- und Perspektivkaders des DSV
für eine Verschiebung der Spiele ausgesprochen.