Verbote wegen Corona-Welle: Italiens Regierung verschärft Strafen

Rom (dpa) - Die Regierung in Italien erhöht die Geldstrafen für
Verstöße gegen die Ausgangsbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie.

Künftig sollen Verletzungen der strengen Regeln mit 400 bis 3000 Euro
geahndet werden. Das kündigte Ministerpräsident Giuseppe Conte am
Dienstagabend in Rom an. Bisher drohte bei Vergehen eine Strafe von
206 Euro, auch eine Haft von bis zu drei Monaten war möglich.

Das von Conte vorgestellte Dekret sieht vor, das regionale
Autoritäten im Kampf gegen das Virus zeitweise eigene Maßnahmen
erlassen dürfen, wie der Premier ankündigte.

Italiens Polizei hat seit Einführung der Ausgangsverbote am 10. März
mehr als zwei Millionen Menschen kontrolliert. Dabei habe es mehr als
100 000 Anzeigen wegen Verstößen gegeben, berichtete die
Nachrichtenagentur Ansa. Kontrolliert wurden zum Beispiel Menschen,
die versuchen, aus dem stark von der Covid-19-Krankheit betroffenen
Norden in Ferienhäuser und zu Familien in den Süden zu fahren. Das
ist nicht erlaubt. Außerdem gehen Sportler joggen, oder Menschen
besuchen Freunde. Man darf jedoch die Wohnung nur verlassen, wenn man
zum Beispiel unbedingt zur Arbeit muss, zum Arzt oder zum Einkaufen.

Die Zahl der Menschen, die in Italien positiv auf den Erreger
Sars-CoV-2 getestet wurden, stieg bis Dienstag auf mehr als 69 000.

Die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus gelten bis 3. April.
Conte sagte, Gerüchte über eine Verlängerung bis Ende Juli seien
komplett falsch.