Corona-Epidemie: Leere Physiotherapie-Praxen

Erfurt (dpa/th) - Thüringer Physio- und Ergotherapeuten haben mit den
Auswirkungen der Coronavirus-Krise zu kämpfen, obwohl sie weiter
arbeiten dürfen. Patienten blieben aus und sagten wegen der
Corona-Pandemie Termine ab, was zu finanziellen Belastungen führe,
erklärte der Vorsitzende der Landesgruppe Thüringen des Deutschen
Verbandes der Ergotherapeuten, Christoph Steinle, am Dienstag.

«Sollten die Praxen aus finanziellen Gründen schließen müssen, wird

dies auch in Erfurt nicht nur jetzt in der Krise, sondern auf Dauer
massive Versorgungsprobleme bringen, was am Ende allen Patienten
schadet, weil es Heilungsprozesse verzögert oder unmöglich macht»,
teilte Steinle mit.

Nach Angaben des Landesverbands gibt es in Thüringen insgesamt 2127
Heilmittelpraxen, darunter 1215 Physiotherapie- und 344
Ergotherapie-Praxen. Einem Erlass der Landesregierung nach dürfen
solche Praxen weiter geöffnet sein - mit strengen Hygiene-Auflagen.

Laut Thüringer Wirtschaftsministerium fallen Physiotherapeuten und
Co. unter die Kategorie erweiterter Gesundheitsberufe. Als solche
könnten sie etwa im Prinzip Soforthilfen aus dem Rettungsschirm, den
das Land wegen der Corona-Krise aufgespannt hat, beantragen. Der
bundesweite Spitzenverband der Heilmittelverbände (SHV) sieht
allerdings auch die Gesetzlichen Krankenkassen in der Pflicht und
fordert eine Art Ausgleichszahlungen um zum Ausgleich von Einbußen.