Bundeswehr-Soldaten in Litauen mit Coronavirus infiziert

Vilnius (dpa) - In Litauen haben sich mehrere Soldaten des von der
Bundeswehr geführten Nato-Bataillons mit dem Coronavirus infiziert.
Unter den positiv getesteten Fällen befinden sich nach Angaben eines
Sprechers des Einsatzführungskommandos in Potsdam auch deutsche
Soldaten. Sie seien unter Quarantäne gestellt und ihre ermittelten
Kontaktperson isoliert worden, sagte er am Dienstag der Deutschen
Presse-Agentur. Nähere Angaben zur Anzahl an infizierten deutschen
Soldaten machte er nicht. 

Nach Angaben des litauischen Verteidigungsministeriums in Vilnius
wurden insgesamt acht Soldaten des Bataillons positiv getestet
worden. «Der erste Fall wurde am Wochenende bestätigt und weitere
sieben wurden am Dienstag bestätigt», sagte eine Beraterin von 
Verteidigungsminister Raimundas Karoblis der Agentur BNS.

Das Nato-Bataillon selbst bestätigte in einer Pressemitteilung, dass
es trotz umfangreicher Vorsichtsmaßnahmen «einige wenige
Covid-19-Fälle» gegeben habe. «Sie werden gut versorgt und unter
Quarantäne gestellt», hieß es. Ein niederländischer Soldat und vier

Soldaten mit ähnlichen Symptomen seien in der vergangenen Nacht
ausgeflogen worden.

Im Zuge des verstärkten Schutzes der Nato-Ostflanke führt die
Bundeswehr in Litauen mit rund 450 Soldaten einen multinationalen
Gefechtsverband auf dem Militärstützpunkt Rukla. Gemeinsam mit den
Deutschen erfüllen rund 100 Kilometer von der Grenze zu Russland
entfernt auch Verbündete aus den Benelux-Staaten, Tschechien, Island,
Norwegen und Kroatien den Auftrag, den die Nato 2016 als Reaktion auf
den Ukraine-Konflikt beschlossen hatte.

In Litauen gibt es bislang 203 nachgewiesene Infektionsfälle. Die
Regierung in Vilnius hat wegen der Ausbreitung des Coronavirus den
Notstand ausgerufen und das gesamte Land bis 30. März unter
Quarantäne gestellt.