Coronavirus-Infektionszahlen in Sachsen steigen weiter - Sechs Tote

In Sachsen werden immer mehr Coronavirus-Infektionen registriert.
Auch die Zahl derer, die an einer Covid-19-Erkrankung sterben, steigt
- unterdessen hilft der Freistaat Italien.

Dresden (dpa/sn) - In der Coronavirus-Pandemie gibt es für Sachsen
weiter keine Entwarnung. Leider sei keine Entspannung festzustellen,
sagte Sozialministerin Petra Köpping (SPD) am Dienstag unter Verweis
auf die aktuelle Statistik. Demnach gab es im Freistaat 1018
bestätigte Infektionen, 153 mehr als am Vortag. Inzwischen sind zudem
sechs Menschen nach einer Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben.

Am Abend bestätigte das Gesundheitsministerium in Dresden einen
sechsten Todesfall. Dabei handelt es sich es sich um eine Person aus
dem Landkreis Zwickau. In dieser Region gibt es besonders viele
bestätigte Infektionen. Zu Alter, Geschlecht und Wohnort des Toten
konnte ein Sprecher keine Angaben machen. Erst am Mittag hatte
Gesundheitsministerin Köpping (SPD) zwei Todesfälle in der Stadt
Dresden bekanntgegeben.

Der Schwerpunkt der Infektionen liegt in Dresden und Leipzig sowie im
Landkreis Zwickau, wie Köpping sagte. Für die Häufung dort gebe es
zwei Quellen: eine Physiotherapeutin, die sich wohl im Urlaub
infiziert und danach noch eine Woche etwa 40 Patienten behandelt
habe, sowie eine Familienfeier mit über 40 Gästen und einem
Infizierten.

In beiden Fällen seien alle Kontaktpersonen ermittelt und in
Quarantäne. Laut Köpping steigen die Zahlen im Landkreis Zwickau
nicht mehr. Das Landratsamt gab die Zahl der Infizierten am Abend mit
184 an. Dies seien zwölf mehr als am Vortag.

Zu den beiden Dresdner Todesfällen konnte Köpping keine weiteren
Angaben machen. Seit Ende vergangener Woche waren bereits drei ältere
Menschen mit Vorerkrankungen und einer Infektion mit dem Erreger
Sars-CoV-2 gestorben - ein Mann im Landkreis Bautzen sowie eine
84-Jährige und ein 87-Jähriger aus Bernsdorf im Landkreis Zwickau.

Unterdessen nehmen Kliniken in Leipzig und Dresden insgesamt acht
Covid-19-Patienten mit schweren Lungenkrankheiten aus Italien auf,
sagte Köpping. Eine Militärmaschine habe in der Nacht zwei 57-Jährige

aus dem Krankenhaus Papa Giovanni XXIII (Norditalien) nach Leipzig
geflogen, sie werden in der Uniklinik intensivmedizinisch behandelt.
Laut Köpping leiden sie an den typischen Symptomen der
Covid-19-Erkrankung, also einer ausgeprägten Lungenfunktionsstörung.
Sie werden am Universitätsklinikum Leipzig intensivmedizinisch
betreut. «Es geht ihnen zum Teil sehr schlecht, wir bemühen uns, sie
zu heilen.» Das Herzzentrum und das Helios-Klinikum Leipzig sollen
zwei weitere beatmungspflichtige Patienten aufnehmen; und auch im
Universitätsklinikum Dresden und dem Lungenzentrum Coswig werden noch
je zwei Schwerstkranke aus Bergamo erwartet.

«Es ist für uns selbstverständlich, dass wir in einer solch
bedrohlichen Situation helfen», sagte Köpping. Die Kliniken und
Krankenhäuser im Freistaat hätten die Kapazitäten und die
medizinische Expertise dafür. «Auch wenn die Grenzen gerade
geschlossen sind und jedes Land für sich kämpft, um die Krise zu
bewältigen, denken wir weiter europäisch und helfen, wo wir können.
»