Greta Thunberg geht von Coronavirus-Erkrankung aus

Stockholm (dpa) - Nach ihrer jüngsten Reise nach Deutschland und in
andere europäische Länder geht Klimaaktivistin Greta Thunberg davon
aus, dass sie sich mit dem Coronavirus angesteckt hat. Seit ihrer
Rückkehr nach Stockholm vor zwei Wochen habe sie sich in einer
gemieteten Wohnung fernab von ihrer Mutter und Schwester selbst
isoliert, vor etwa zehn Tagen habe sie dann erstmals und zeitgleich
mit ihrem Vater, der mit ihr nach Brüssel gereist sei, Symptome
gespürt, schrieb die 17-jährige Schwedin am Dienstag auf Instagram.

«Ich habe mich müde gefühlt, hatte Kälteschauer, Halsschmerzen und

habe gehustet», schrieb sie. «Mein Vater hatte dieselben Symptome,
aber viel intensiver und mit Fieber.» In Schweden könne man sich
selbst nicht auf Covid-19 testen lassen, sofern man nicht dringende
medizinische Hilfe benötige. «Ich bin deshalb nicht auf Covid-19
getestet worden, aber es ist angesichts der Symptome und Umstände
extrem wahrscheinlich, dass ich es gehabt habe.»

Mittlerweile habe sie sich erholt, ergänzte Thunberg. Krank gefühlt
habe sie sich kaum - ein Umstand, der das Coronavirus nur noch
gefährlicher mache, meinte die Aktivistin. «Viele (besonders junge
Leute) spüren vielleicht gar keine oder sehr milde Symptome. Dann
wissen sie nicht, dass sie das Virus haben, und können es an Leute in
Risikogruppen weitergeben.» Das komme mit einer Verantwortung einher:
«Wir, die nicht zu einer Risikogruppe zählen, haben eine enorme
Verantwortung. Unser Handeln kann für viele andere den Unterschied
zwischen Leben und Tod machen.»

Thunberg war im Februar und Anfang März in verschiedene europäische
Städte gereist, um unter anderem an Klimademonstrationen
teilzunehmen, im Europaparlament zu sprechen und Aufnahmen für eine
BBC-Dokumentation zu machen. In Hamburg hatte sie vor rund einem
Monat unmittelbar vor der dortigen Bürgerschaftswahl mit
Zehntausenden Menschen für mehr Klimaschutz protestiert.