Ärztebund warnt: Wirtschaftliche Probleme in Kliniken spitzen sich zu

Hannover (dpa/lni) - Angesichts der Corona-Epidemie hat die
Ärztegewerkschaft Marburger Bund vor massiven Auswirkungen für
Niedersachsens Krankenhäuser gewarnt. «Kliniken schreiben tiefrote
Zahlen - und die wirtschaftlichen Probleme spitzen sich gerade rasant
zu: Die Corona-Krise droht für einige Krankenhäuser und medizinische
Einrichtungen zur Existenzbedrohung zu werden», sagte der
Landesvorsitzende des Bundes, Martin Wollenberg, am Dienstag. Ein
unzureichender finanzieller Schutzschirm für Krankenhäuser und andere
medizinische Einrichtungen sei ein «Brandbeschleuniger für das
Sterben in Niedersachsens Krankenhauslandschaft».

Der neue Gesetzentwurf von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU)
sei besser, es brauche aber sofortige und mutige Entscheidungen. Das
Bundeskabinett hatte am Montag ein Gesetzespaket von Spahn auf den
Weg gebracht, das Mehrkosten und Einnahmeausfälle auffangen soll.
Spahn sprach von einem «Rettungsschirm» für die Kliniken, der je nach

Lage bis zu zehn Milliarden Euro umfassen könnte - bei regulären
Ausgaben für die Krankenhäuser von jährlich 80 Milliarden Euro. Nach

einem Insolvenzantrag vor wenigen Tagen bangen beispielsweise in
Peine rund 800 Klinikmitarbeiter um ihre Jobs.