New Yorks Gouverneur: «Dramatischer Anstieg» der Corona-Fälle

New York (dpa) - Der Gouverneur des US-Bundesstaates New York schlägt
angesichts stark steigender Infiziertenzahlen in der Corona-Krise
Alarm. Der «dramatische Anstieg» auf nun über 25 000 bestätigte F
älle
in dem Bundesstaat sei «beunruhigend und astronomisch», sagte Andrew
Cuomo am Dienstag in einer Pressekonferenz. Im Moment verdoppelten
sich die Zahlen alle drei Tage, die Mittel der Behörden seien mit den
Ausgangsbeschränkungen weitgehend erschöpft. «Wir verlangsamen (die
Ausbreitung) nicht und die Beschleunigung passiert von selbst».

Cuomo zufolge könnte der Höhepunkt der Infektionen in der Stadt in
zwei bis drei Wochen erreicht sein, bis dann würden etwa 140 000
Betten gebraucht. Cuomo sagte, er habe kein Problem damit, die
Schlafsäle von Universitäten oder Hotels zu Krankenhäusern
umzufunktionieren: «Ich werde diesen Staat auf den Kopf stellen». Er
appellierte dabei an die Regierung in Washington, dem Staat sonst
nicht erhältliche Beatmungsgeräte aus dessen Reserve zur Verfügung zu

stellen. Bislang gebe es im Bundesstaat 7000 - es würden aber 30 000

benötigt.

Cuomo nahm direkten Bezug auf die Aussagen von US-Präsident Donald
Trump, der die baldige Erholung der Wirtschaft ankündigte und ein
Ende der geltenden Beschränkungen andeutete: «Kein Amerikaner wird
sagen: «Bring die Wirtschaft für den Verlust von Menschenleben in
Gang»», so der Gouverneur.

New York mit der gleichnamigen Millionenmetropole ist den Zahlen
zufolge mit Abstand am schwersten von der Krise betroffen. Die
Infizierungen sind weit höher als in jedem anderen Bundesstaat. Mehr
als 100 Menschen sind dort nach einer Infektion mit dem Virus bereits
gestorben. Alle nicht-überlebenswichtigen Unternehmen dürfen ihre
Mitarbeiter nur noch von zu Hause aus arbeiten lassen - und die
Bewohner des Bundesstaates sollen soweit wie möglich zu Hause
bleiben. Restaurants, Bars, Schulen, Museen und Broadwayshows sind
geschlossen.