Corona-Krise: Spanisches Dorf verordnet Mindestbetrag für Einkäufe

Madrid (dpa) - Ungewöhnliche Maßnahme gegen Corona-Regel-Brecher in
Spanien: Der Bürgermeister von Herrera del Duque beschloss, dass die
rund 3700 Einwohner seiner Ortschaft bis auf weiteres bei jedem
Einkauf mindestens 30 Euro ausgeben müssen. Mit dieser Entscheidung
will Bürgermeister Saturnino Alcázar erreichen, dass die Menschen
nicht unter dem Vorwand des Einkaufens ihr Haus mehrmals am Tag
verlassen und so die wegen der Pandemie seit eineinhalb Wochen in
ganz Spanien geltende Ausgangssperre umgehen.

Diese Maßnahme sei in der rund 200 Kilometer südwestlich von Madrid
gelegenen Ortschaft wegen der «ständigen Nichteinhaltung» der
Ausgangsbeschränkungen nötig gewesen, betont Alcázar in seinem
Erlass. Sie sei mit der Polizei abgesprochen worden. Es werde
Kontrollen der Kassenbons geben, warnte der Bürgermeister.

Die knapp 47 Millionen Einwohner Spaniens dürfen seit dem 15. März
nur noch in wenigen Ausnahmefällen das Haus verlassen, etwa zum
Einkaufen. Ins Freie gehen um Sport zu machen oder ein bisschen
frische Luft zu schnappen - das darf man zum Beispiel nicht. Am
Mittwoch soll das Parlament über eine Verlängerung des sogenannten
Alarmzustands um weitere zwei Wochen bis zum 11. April abstimmen. Es
handelt sich um die dritthöchste Notstandsstufe.