Belgier wollen Vignette für kleinen Grenzverkehr nach Deutschland

Kelmis/Aachen (dpa/lnw) - Eine Vignette für den kleinen Grenzverkehr
mit Deutschland haben die deutschsprachigen Belgier im Osten des
Landes verlangt. Damit sollten die wegen der Corona-Pandemie
eingeführten Kontrollen beschleunigt werden, sagte der
Ministerpräsident des Deutschsprachigen Gemeinschaft, Oliver Paasch,
am Dienstag im Grenzort Kelmis. Paasch traf sich dort mit dem
belgischen Innenminister Pieter De Crem an einem Grenzübergang, den
täglich rund 10 000 Fahrzeuge passieren. Die neuen Kontrollen, die
unnötige Fahrten verhindern sollen, behindern dort den Verkehr.

Paasch forderte nach Angaben der belgischen Nachrichtenagentur Belga
ein einheitliches Dokument, das zum Grenzübertritt trotz der
Ausgangssperre in Belgien berechtigt. So lange dies nicht vorhanden
sei, solle die Polizei auch Gehaltszettel oder Gesundheitskarten als
Nachweis gelten lassen. Paasch betonte, täglich pendelten 5500
deutschsprachige Belgier nach Deutschland und weitere 4500 ins
benachbarten Großherzogtum Luxemburg. Innenminister De Crem
versprach, in Kürze würden an der deutsch-belgischen Grenzen ähnliche

Kontrollen wie an den Übergängen in die Niederlande eingeführt.