Firma Hartmann weitet Produktion von Desinfektionsmittel aus

Stuttgart/Heidenheim (dpa/lsw) - Der Medizinartikelhersteller Paul
Hartmann will die Produktion des Desinfektionsmittels «Sterillium»
ausweiten, das vor allem in Krankenhäusern und Arztpraxen zum Einsatz
kommt. Schon Ende Februar waren beim Tochterunternehmen Bode Chemie
am Standort Hamburg wegen der Verbreitung des Coronavirus
Sonderschichten gefahren worden. Nun soll auch das Tochterunternehmen
Kneipp mit Sitz in Würzburg Sterillium produzieren.

Kneipp stellt normalerweise Produkte für Körperpflege sowie Arznei-
und Nahrungsergänzungsmittel her. In einer erste Phase soll das
Unternehmen nun mit der Produktion von Hände-Desinfektionsgel
beginnen, teilte Hartmann am Dienstag mit. Dabei solle die zusätzlich
produzierte Menge über die kommenden Wochen weiter ausgebaut werden.
«Das Coronavirus dominiert die Welt und beeinflusst die medizinische
Versorgungslage. Unsere Mission ist es, das medizinische Fachpersonal
und die Patienten in der Infektionsprävention zu unterstützen»,
erklärt die Vorstandsvorsitzende von Hartmann, Britta Fünfstück.

Hartmann werde sich auf die sensiblen Bereiche im Gesundheitswesen
fokussieren, darunter Kliniken, Altenheime, neu gegründete
Corona-Zentren und Arztpraxen. Auch die Belieferung besonders stark
betroffener Gebiete wie der Region um Heinsberg in
Nordrhein-Westfalen zähle dazu - dort, wo die ersten Coronafälle in
Deutschland aufgetreten waren. Außerdem will das Unternehmen das
Bundesministerium für Gesundheit mit Produkten für die Versorgung des
medizinischen Fachpersonals in ganz Deutschland unterstützen.