Coronavirus-Infektionszahlen in Sachsen steigen weiter - Fünf Tote

In Sachsen werden immer mehr Coronavirus-Infektionen registriert.
Auch die Zahl derer, die an einer Covid-19-Erkrankung sterben, steigt
- unterdessen hilft der Freistaat Italien.

Dresden (dpa/sn) - In der Coronavirus-Pandemie gibt es für Sachsen
weiter keine Entwarnung. «Leider ist in irgendeiner Form auch keine
Entspannung festzustellen», sagte Sozialministerin Petra Köpping
(SPD) am Dienstag unter Verweis auf die aktuelle Statistik. Demnach
gibt es im Freistaat 1018 bestätigte Infektionen, 153 mehr als am
Vortag. Inzwischen sind zudem fünf Menschen an Covid-19 gestorben,
laut Köpping gibt es zwei aktuelle Todesfälle in Dresden.

Der Schwerpunkt der Infektionen liegt in Dresden und Leipzig sowie im
Landkreis Zwickau, wie Köpping sagte. Für die Häufung dort gebe es
zwei Quellen: eine Physiotherapeutin, die sich offenbar im Urlaub
infiziert und danach noch eine Woche etwa 40 Patienten behandelt habe
sowie eine Familienfeier mit über 40 Gästen und einem Infizierten. In
beiden Fällen seien alle Kontaktpersonen ermittelt und in Quarantäne.
Laut Köpping steigen die Zahlen im Landkreis Zwickau nicht mehr.

Zu den beiden Dresdner Todesfällen konnte Köpping keine weiteren
Angaben machen. Seit Ende vergangener Woche waren bereits drei ältere
Menschen mit Vorerkrankungen und einer Infektion mit dem Erreger
Sars-CoV-2 gestorben - ein Mann im Landkreis Bautzen sowie eine
84-Jährige und ein 87-Jähriger aus Bernsdorf im Landkreis Zwickau.

Unterdessen nehmen Kliniken in Leipzig und Dresden insgesamt acht
Covid-19-Patienten mit schweren Lungenkrankheiten aus Italien auf,
sagte Köpping. Eine Militärmaschine habe in der Nacht zwei 57-Jährige

aus dem Krankenhaus Papa Giovanni XXIII (Norditalien) nach Leipzig
geflogen, sie werden in der Uniklinik intensivmedizinisch behandelt.
Laut Köpping leiden sie an den typischen Symptomen der
Covid-19-Erkrankung, also einer ausgeprägten Lungenfunktionsstörung.
Sie werden am Universitätsklinikum Leipzig intensivmedizinisch
betreut. «Es geht ihnen zum Teil sehr schlecht, wir bemühen uns, sie
zu heilen.» Zwei weitere beatmungspflichtige Patienten werden das
Herzzentrum und das Helios-Klinikum Leipzig aufnehmen und auch im
Universitätsklinikum Dresden und dem Lungenzentrum Coswig werden noch
je zwei Schwerstkranke aus Bergamo erwartet.

«Es ist für uns selbstverständlich, dass wir in einer solch
bedrohlichen Situation helfen», sagte Köpping. Die Kliniken und
Krankenhäuser im Freistaat hätten die Kapazitäten und die
medizinische Expertise dafür. «Auch wenn die Grenzen gerade
geschlossen sind und jedes Land für sich kämpft, um die Krise zu
bewältigen, denken wir weiter europäisch und helfen, wo wir können.
»