Evangelische Landeskirchen rufen zum abendlichen Hausgebet auf

Karlsruhe/Stuttgart (dpa/lsw) - Angesichts fehlender Gottesdienste
wegen der Coronavirus-Pandemie haben die beiden Evangelischen
Landeskirchen im Südwesten zum abendlichen Hausgebet aufgerufen. Die
Gläubigen sollten sich täglich um 19.30 Uhr Zeit für ein räumlich
getrenntes und dennoch gemeinsames Gebet nehmen, teilten die
Landeskirchen in Württemberg und Baden am Dienstag mit. In vielen
Kirchengemeinden läuten zu dieser Zeit die Kirchenglocken.

«Die Glocken sollen uns daran erinnern, dass wir unser Leben auch in
diesen Krisentagen mit dem großen Horizont der Gegenwart Gottes
sehen», betonte der Landesbischof von Württemberg, Frank Otfried
July. «Die Glocken rufen uns zur Andacht und Fürbitte. Wir denken an
die kranken Menschen und alle, die im medizinisch-pflegerischen
Bereich, im öffentlichen Dienst, in den Familien und Nachbarschaften
für Unterstützung und Hilfe sorgen.» Eine Kerze ins Fenster zu
stellen, könne ebenfalls ein Zeichen des christlichen Miteinanders
und der Solidarität mit den am Coronavirus Erkrankten sowie den unter
Quarantäne stehenden Betroffenen sein.

Zum Abendläuten hat die badische Landeskirche die Aktion «Nicht
Allein» ins Leben gerufen, mit der die Verbundenheit im Gebet und in
der christlichen Gemeinschaft auch auf digitale Weise erfahrbar
werden soll. Auf einer digitalen Karte «www.nichtallein.net» können
Menschen sich eintragen und sehen, wo andere Menschen gerade beten.