Bafin rät Banken zur Zurückhaltung bei Dividenden und Boni

Frankfurt/Main (dpa) - Die Finanzaufsicht Bafin fordert Banken
angesichts der Herausforderungen der Corona-Krise zur Zurückhaltung
bei der Ausschüttung von Dividenden und Boni auf. Angesichts einer
«hohen Ungewissheit über die weiteren Entwicklungen» empfahlen die
Aufseher am Dienstag, «von Aktienrückkäufen Abstand zu nehmen sowie
Ausschüttungen von Dividenden, Gewinnen und Boni sorgfältig
abzuwägen». Bafin-Präsident Felix Hufeld unterstrich in der
Mitteilung: «Wir raten Finanzinstituten, mit vorhandenen
Kapitalressourcen sehr sorgfältig umzugehen.»

Wie andere Aufsichtsbehörden - etwa die Bankenaufsicht der
Europäischen Zentralbank (EZB) - entlastet die Bafin ihrerseits die
Finanzbranche mit einer möglichst flexiblen Auslegung bestehender
Regularien. «Das bestehende Regelwerk ermöglicht ein hohes Maß an
aufsichtlicher Flexibilität, die wir umfassend nutzen», erklärte
Hufeld. «Wir entlasten die Banken da, wo es ohne Einbußen für die
Finanzstabilität möglich ist.»

Die EZB-Bankenaufsicht erlaubt Geldhäusern im Euroraum
beispielsweise, zeitlich begrenzt die sonst gültigen Vorgaben für
Kapital- und Liquiditätspuffer zu unterschreiten. Außerdem zeigen
sich die Aufseher vorübergehend flexibler bei der Bewertung von
ausfallgefährdeten Krediten (Non-Performing Loans/NPL).